Der erste Abschlussjahrgang der damaligen Staatlichen Ingenieursschule bestand aus 39 Jungingenieuren. Angefangen haben sie im März 1962 in den Räumen der Gewerblichen Berufsschule an der Natruper Straße mit zwei Maschinenbausemestern und drei Dozenten. 1964 wurde der Umzug an die Albrechtstraße vollzogen. "Die Hörsäle im AA-Gebäude, das gerade saniert wird, haben wir damals mit eingerichtet. Wir haben dort sogar einige Möbel selbst hineingetragen", erinnert sich Manfred Schwanitz, einer der drei Organisatoren des Wiedersehens. Er hält noch regelmäßig Kontakt zu seiner Semestergruppe, die aus insgesamt 19 Absolventen besteht. Zum Jubiläumstreffen, das er gemeinsam mit seinen ehemaligen Kommilitonen Berthold Sack und Jürgen Lohmann vorbereitet hat, erschienen 14 von ihnen.
Schon bei ihrer Entlassungsfeier vor 50 Jahren betonte der damalige Direktor Dr. Karl Kramer, dass eine Ingenieursschule nie fertig werde. Wie recht er damit hatte, zeigt ein Blick auf die Studierendenzahlen: aus den 370 Studierenden im Jahr 1965 sind heute rund 13.000 geworden. "Es hat sich so viel verändert. Von dem, was man hier jetzt an technischer Ausstattung und Gebäuden vorfindet, haben wir früher nur träumen können", meint Lohmann bei der Besichtigung. Weiter erzählt er, dass sie früher keine eigenen Labore hatten und daher für Versuche immer in die Industrieunternehmen gegangen sind. "Wenn ich die Entwicklung der Hochschule so sehe, würde ich heute am liebsten nochmal studieren."
Auch der damalige Semestersprecher Berthold Sack blickt auf dem Jubiläumstreffen auf seine Studienzeit zurück: "Unser damaliges Studium hatte Berufsschulstatus und es fühlte sich eher an wie in der Schule mit eigenem Klassenbuch und strikter Anwesenheitspflicht." Beim Rundgang über den Campus sind sich die Ehemaligen einig: "Es ist schön zu sehen, was aus der Hochschule geworden ist."
Vizepräsident Schmehmann zeigt den Absolventen gerne, wie die Hochschule gewachsen ist: "Unsere Ehemaligen sind wichtige Multiplikatoren für die Hochschule. Außerdem ist es auch für uns immer wieder interessant zu erfahren, wie das Leben als damaliger Studierender war." Im Herbst wird die zweite Semestergruppe des Jahrgangs die Hochschule Osnabrück besuchen.