Dessen Todestag jährte sich 2012 zum 50. Mal. "Das Projekt war für uns unter anderem aus zwei Gründen interessant, erstens hatten die Studierenden zu einem denkbar frühen Zeitpunkt in ihrem Studium die Möglichkeit, nicht nur ein anspruchsvolles praxisrelevantes Designthema zu bearbeiten, sondern es auch vor einem Fachpublikum zu präsentieren. Zweitens konnte der Studiengang so den Bogen spannen zwischen einer gestalterisch hoch wichtigen Epoche des letzten Jahrhunderts in die Gegenwart und in die Zukunft - mit lokalem Bezug", freute sich Studiengangsleiter Prof. Thomas Hofmann.
Friedrich Vordemberge-Gildewart - oft auch kurz V-G genannt - zählt zu den bedeutendsten Vertretern des Konstruktivismus und ist mit seinen Gemälden, Reliefs, Collagen und Fotomontagen europaweit bekannt. Er gestaltete Bücher, Möbel und Innenräume und verfasste sogar Gedichte, deren Poesie der seiner Bilder gleichkommt.
In 10 separaten Gruppen erarbeiten die Studierenden Vorschläge für ein Busdesign und mussten besondere Vorgaben beachten, nach denen letztendlich auch gewertet wurde. So waren Originalität, die Nähe zum Künstler V-G, die Umsetzbarkeit und natürlich der gestalterischer Anspruch Hauptkriterien für die Bewertung.
"Uns als Jury war es primär wichtig, dass die Studierenden die Gelegenheit nutzen und verstehen, wie man Kunst zitiert und in einen neuen Zusammenhang sinnvoll transformiert. Eine simple Kopie eines V-G Werkes auf die Außenhülle eines Busse wäre da verfehlt gewesen"
erklärte Hofmann. "Man muss den Kontext verstehen und eine intelligente Übertragung des Künstlers, seines Werkes und seiner Philosophie erschaffen. Nur so kann die Aufgabe der 'V-G-Bus Gestaltung' gelingen" so der Studiengangsleiter.
Sieger in einem spannenden Wettbewerb wurde das Team mit Jakob Heinrich Böhm, Wladislaw Rakow und Lenard Petrzik.
Jurymitglied Jörg Segebarth, Stadtwerke Osnabrück, lobte die Umsetzung der geforderten Ansprüche im Siegerentwurf: "Der Entwurf stellt den Namen des Künstlers gut sichtbar dar und greift ein präsentes und bekanntes Stilelement, das Schaufensterelement, aus V-Gs Schaffen auf.
Das ist sehr gut gelungen. Auch die übersichtliche Erklärung am Heck des Busses überzeugt."
Heinz-Jürgen Myl von der Vordemberge-Gildewart-Initiative Osnabrück erklärte den Hintergrund des Wettbewerbs: "Mit der Gestaltung eines Busses möchten wir erreichen, dass die Bürger der Stadt aufmerksam gemacht werden auf das Kürzel V-G und wissen, wer dieser Künstler war. Der Siegerentwurf transportiert sehr gelungen unsere Absicht." Die Initiative V-G plant zahlreiche Veranstaltungen zum Schaffen des Künstlers in diesem Jahr.
In der Jury wirkten Vertreter der Stadt mit Stadträtin Rita Rzyski, vom Osnabrück Marketing, Michael Spiering von SPIERING-Werbung, Dr. Eva Berger vom Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück/Felix-Nussbaum-Haus, sowie natürlich Vertreter der V-G-Initiative und des Studienganges Industrial Design mit. Die bestplatzierten Entwürfe erhielten ein Preisgeld, alle Teilnehmer wurden mit Gutscheinen der Stadtwerke für ihre Arbeiten belohnt.