„Wer später in diesem interdisziplinären Ingenieurberuf arbeiten möchte, kommt mit theoretischem Wissen alleine nicht allzu weit“, betont die Studiengangsbeauftragte, Prof. Dr. Isabella-Maria Zylla. Deshalb ist das Studium stark praxisorientiert: Übungen, Gruppen- und Projektarbeit sowie Praktika in modernen Laboren sind direkt in Lehrveranstaltungen integriert. Auch die Zusammenarbeit mit der Industrie wird großgeschrieben.
Ein aktuelles Beispiel dafür ist ein praktischer Workshop im Fach „Dentale Fertigungstechniken in der Implantologie“. Aufgrund der sehr positiven studentischen Resonanz findet dieser Kurs bereits zum dritten Mal statt. Kursleiter Dr. Ingo Voges, Professor für Anatomie und Biokompatibilität an der Hochschule Osnabrück, will den Studierenden damit „einen Einblick in die Arbeit chirurgisch tätiger Zahnärzte vermitteln“. Für den Workshop hat Prof. Voges seinen Kooperationspartner Herbert Bibiza, Ausbilder für Implantologie der Firma bredent medical aus Senden, und dessen Team eingeladen.
Einen ganzen Tag lang konnten Studierende ihr theoretisches Wissen aus der Vorlesung nun praktisch anwenden. Hoch motiviert haben sie unterschiedliche Schnitt- und Nahttechniken geübt, Implantate gesetzt und Abformungen der gesetzten Implantate für die zahntechnische Versorgung genommen - dies alles an speziellen Kiefermodellen und einem Phantomkopf, wie er in der zahnmedizinischen Ausbildung verwendet wird.
„Nach dem Workshop habe ich ein viel besseres Verständnis für die Arbeit von Zahnärzten“, resümiert Student Konstantin Vogt: „Ich weiß nun, worauf ich beim Herstellen von Implantaten achten muss, wo mögliche Knackpunkte liegen.“ Der ausgebildete Zahntechniker ist nach einigen Jahren im Beruf aus dem thüringischen Eisfeld zum Studium nach Osnabrück gekommen. „Der Fokus im Studium liegt auf Eigenschaften, Herstellung und Optimierung der Materialien, nicht bloß - wie in der Ausbildung - auf deren Verarbeitung“, so der Fünftsemester. Nach dem Studienabschluss erhofft er sich deshalb viel bessere Perspektiven in der Dentaltechnik. Zurecht, wie Prof. Zylla bestätigt: „Die Branche ist breitgefächert und wächst rasant. Viele Absolventinnen und Absolventen erhalten gute Jobangebote bereits vor Studienabschluss.“
Fee Arbogast hat indes ein anderes Ziel vor Augen: weiteres Studium. „Mein absoluter Traum ist ein Arbeitsplatz in der Rechtsmedizin“, sagt die Studentin. Der Weg in die Forensik führe über das Studium der Zahnmedizin, weiß die ausgebildete Zahntechnikerin, die vor drei Jahren zum Studium aus München nach Osnabrück gezogen ist: „Viele Fächer aus dem Dentaltechnik-Studium lassen sich zum Glück anrechnen.“ Ihre Studienzeit in Osnabrück war für die 24-Jährige „einzigartig“: „Ich habe solides akademisches Wissen erhalten, das zugleich immer mit Praxisbezug ergänzt war, und mich als Persönlichkeit weiterentwickelt.“ Ganz nebenbei hat Fee Arbogast auch ihr Filmtalent entdeckt - in einer Projektwoche, als sie mit ihren Kommilitonen ein Video über ihren Studiengang drehte. Nun hat sie kurz vor ihrer Bachelorarbeit mehrere Lehrvideos produziert, mit denen später Vorlesungen illustriert werden sollen. Eines davon handelt vom Implantologie-Workshop in Kooperation mit bredent medical.
Wer Dentaltechnologie an der Hochschule Osnabrück studieren möchte, kann sich bis zum 15. Januar 2018 um einen Studienplatz bewerben. Online-Bewerbung und Informationen zum Studiengang: www.hs-osnabrueck.de/dentaltechnologie-bsc