Für diesen besonderen Abend hat sich bereits im vergangenen Jahr eine Gruppe engagierter Studierender mit Professorinnen und Professoren zusammengesetzt, um die Idee einer übergreifenden Modenschau mit sowohl Semester- als auch Diplomarbeiten in die Tat umzusetzen. Das Organisationsteam gründete den gemeinnützige Verein Stoffwechsel e.V. und steckte viel Arbeit und Ausdauer in die Suche nach Sponsoren, um das benötigte Budget zusammen zu bekommen. "Neben dem Studium eine so große Show zu planen, ist nicht immer einfach. Aber wir freuen uns riesig auf dieses außergewöhnliche Event" erklärt Nastasja Steinmetz als Vorsitzende des gemeinnützigen Vereines.
In diesem Jahr kann man nicht nur auf 22 außergewöhnliche Diplomarbeiten, sondern auch auf sieben aufregende Semesterarbeiten gespannt sein. Sowohl Professorinnen, Professoren und Dozenten als auch Studierende können es kaum erwarten, ihre gemeinsam erarbeiteten Kreationen vor großem Publikum spektakulär in Szene zu setzen.
Für die Diplomandinnen und Diplomanden bedeutet die große Präsentationsplattform jedoch nicht nur Aufsehen, sondern auch jede Menge Anspannung, Zusatzarbeit und viele schlaflose Nächte. Seit Wochen werden die Ateliers im Irminenfreihof rund um die Uhr von den Diplomanden in Beschlag genommen. "Ich habe sogar meine Zahnbürste schon hier", verrät Diplomand Stefan Teske. Seine Diplomarbeit fertigt er bei Professor Jo Meurer an. Die Kollektion des 26-Jährigen ist in Anlehnung an den Illustrator Gustave Doré historisch inspiriert und modern interpretiert. Ein Teil seiner Modelle ist sogar handgestrickt. "Das Stricksemester unter Leitung von Professorin Uta Kimling-Greno hat mich auf diese Idee gebracht. Unsere Professorin hat maßgeblich dazu beigetragen, uns mit dem Thema Strick-Design vertraut zu machen."
Viele der Diplomarbeiten setzen sich in diesem Jahr mit gesellschaftskritischen Themen auseinander. So lautet etwa das Thema von Melanie Holzhauer
‚Verschwendungsgesellschaften'. Doch statt mit erhobenem Zeigefinger auf das verschwenderische Leben zu zeigen, spiegelt ihre Kollektion Ironie und Leichtigkeit in klaren Farben und übergroßen Accessoires wieder. "Im Allgemeinen ist in unserem Semester eine sehr künstlerische Herangehensweise an die Diplomarbeit zu erkennen" schildert Melanie Holzhauer. Neben selbst bedruckten und gewebten Stoffen finden sich aufwendige Stickereien und Verarbeitungstechniken in den Arbeiten wieder.
Auch Tasyrif Adnan aus Indonesien hat sich an ein sehr sensibles Thema herangewagt. Nicht zuletzt durch seine Herkunft widmet er sich intensiv dem Thema Kindersoldaten und deren verlorener Kindheit. Er setzt seine Hoffnungen durch die gezielt gewählten farbigen Stoffe spielerisch und künstlerisch um. "Es ist ein echtes Privileg, unsere Arbeiten in so großem Rahmen präsentieren zu dürfen" kommentiert Tasyrif begeistert.
Der Kartenvorverkauf läuft bereits und in der 1. Kategorie sind nur noch wenige Karten verfügbar. Man sollte also nicht mehr lange zögern, wenn man die Modenschau miterleben möchte.