Die interregionale Zusammenarbeit der Fachhochschule Trier mit den beteiligten Kunsthochschulen und die Begegnung der Studierenden und Dozenten aus Belgien, Frankreich und Deutschland ist auch als erster Baustein einer nachhaltigen Vernetzung - mit dem Ziel, einen europäischen Master an der Fachhochschule Trier zu entwickeln - gedacht.
Im vergangenen Wintersemester wurde das anspruchsvolle Projekt mit einem deutsch-französisch-belgischen Kolloquium eröffnet. Die Begegnung mit den Architekturen des Krieges in der Großregion in Form der Befestigungsanlagen des Westwalls in Orscholz, Irrel, Besseringen, Trier und des ehemaligen SS-Sonderlager/KZ Hinzert, die Sensibilisierung für geschichtliche und kulturelle Prozesse sowie die wissenschaftliche Aufarbeitung kennzeichneten diese erste Projektphase.
Im zweiten Abschnitt des Projekts stand dann der interdisziplinär-gestalterische Ansatz im Vordergrund. Bereits im Januar 2007 hatten die Fachhochschulstudierenden erste künstlerische Entwürfe vorgestellt. Im März 2007 zeigten die Kunsthochschulen Metz und Epinal ihre Arbeiten in einer öffentlichen Ausstellung in Metz.
Im darauf folgenden Sommersemester fokussierte die Gruppe sich auf den Hochbunker in Trier-Nord in seinem zeitlichen, räumlichen und sozialen Kontext. Mit dem Bürgerhaus Trier-Nord und den Bewohnern des Stadtteils wurden Workshops organisiert, die das Kreativ-Gestaltende mit dem Sozialen verbanden. Dabei entstanden auch Entwürfe zur Zukunft des Bunkers, für seine Nutzung und seine Gestaltung.
In der zweiten Projektphase fand außerdem eine 7-tägige Wanderung entlang der Höckerlinie 'WestWallWanderung - walking the line' statt. Der Fokus lag dabei auf der Arbeit mit analogen wie auch digitalen, vernetzten neuen Medien. Daraus sind Projekte entstanden, die vertraute Zeitkonzepte (Entschleunigung), etablierte Raumwahrnehmungen (Schärfe/Unschärfe) sowie historische und aktuelle Sicherungsstrategien (westwall - firewall) hinterfragen.
Die Projektarbeiten und Entwürfe aus allen Projektphasen werden vom 21. Oktober bis 3. November in einer gemeinsamen Gesamtausstellung in der ehemaligen französischen Gendarmerie in Trier präsentiert.
Der gesamte Projektverlauf wird in einer zweisprachigen Dokumentation festgehalten. Das Projekt wird gefördert von Stadt Trier und dem Akademischen Auslandsdienst der Fachhochschule Trier.
Weitere Informationen findet man im Web unter: www.erinnerungsraeume.de
Veranstaltungsdaten
Ort: Ehemalige französische Gendarmerie in der Zurmaiener Str. 102, 54290 Trier, sowie Zeit: 21. Oktober bis 3. November, jeweils von 16 bis 20 Uhr. Am Sonntag, 28. Oktober von 14 bis 20 Uhr. Eröffnung am 21. Oktober um 12 Uhr.Der Eintritt ist frei. Gruppen nach Vereinbarung.