Umgesetzt wurde die Storytelling App vom Interdisziplinären Zentrum für digitales Erlebnisdesign (IZeD) der Hochschule Worms unter der Leitung von Prof. Jan Drengner (Fachbereich Touristik/Verkehrswesen) und Prof. Dr. Werner König (Fachbereich Informatik). Sie resümieren: „Wir freuen uns, dass wir nun mit der Erweiterung der App um die jüdischen Sehenswürdigkeiten der Stadt Mainz für alle drei SchUM-Städte den Besuchern einen digitalen gestützten Einblick in die Weltkulturerbestätten bieten können. Darüber hinaus hegen wir die Hoffnung, dass es neben diesem digitalen Baustein künftig auch weitere kreative Angebote für Touristen und Einheimische geben wird, um diesen Teil des UNESCO-Welterbes erkunden zu können.“
Das Besondere an der mobilen App besteht darin, dass die Nutzer vor Ort mittels Storytellings – also über kleine Geschichten – in das jüdische Leben der Städte Speyer und Worms eintauchen können. „Das Prinzip des Storytellings, also das Geschichtenerzählen als eine jahrtausendalte menschliche Kulturtechnik, ließ sich ideal für die Umsetzung in der App einsetzen. So können den Nutzern Informationen zum Judentum und zu den Attraktionen der SchUM-Städte erlebnisorientiert vermittelt werden“, erörtert Prof. Jan Drengner das Grundkonzept der App. „An der App-Entwicklung wurden Studierende der beteiligten Fachbereiche systematisch im Rahmen der Konzeption und Umsetzung involviert. Wir freuen uns, dass es uns mit solchen Projekten gelingen kann, Studierende praxisnah und an spannenden Themenstellungen auszubilden und persönlich und fachlich weiterzuentwickeln“, betont Prof. Werner König.
Jüdisches Leben entdecken und erleben
Mit der kostenlosen App wird die Innovationskraft der drei jüdischen Gemeinden in Speyer, Worms und Mainz erlebbar. Interessantes zum Judentum, zur Gelehrsamkeit in den SchUM-Gemeinden sowie Bezüge zu SchUM in der Gegenwart lassen sich so ansprechend entdecken. „Wir verstehen den Welterbetitel auch als Auftrag, den Alten Jüdischen Friedhof ‚Judensand‘ als Mainzer Beitrag zum Welterbe erfahrbar zu machen. Dabei ist es uns wichtig, diesen besonderen Ort behutsam für den Tourismus zu öffnen. Mit der App der SchUM-Stätten kann man sich nun auf eine Spurensuche begeben, die durch die Mainzer Innenstadt bis hin zum ‚Judensand‘ führt,“ erklärt Oberbürgermeister Michael Ebling.
„Es hat viel Freude bereitet, sich die Geschichte mit Leon Schlesinger und Rabbiner Sali Levi auszudenken“, so Dr. Susanne Urban, Geschäftsführerin des SchUM-Städte e.V. „Da kann die Phantasie Funken sprühen und Begegnungen wahr werden lassen, die wir so nie erleben können. Mit Unterstützung der Landeshauptstadt Mainz, der Sparkasse Mainz und mit unseren bewährten konstruktiv-kreativen Partnern der Hochschule Worms gelang es uns, diese facettenreiche Geschichte zum jüdischen Mainz und zum UNESCO-Welterbe ‚Judensand‘ zu entwickeln und umzusetzen.“
Über das IZEd: Die Forschungsgruppe "Interdisziplinäres Zentrum für digitales Erlebnisdesign“ ist eine fachbereichsübergreifende wissenschaftliche Einrichtung der Hochschule Worms zur Förderung angewandter interdisziplinärer Forschung und Lehre an der Schnittstelle zwischen der Informatik und den Wirtschaftswissenschaften.