Eineinhalb Jahre ist es her, dass Christian Obermeier zusammen mit Marek Völckel und einem weiteren Gründer den Bedarf nach einem E-Sport Club auf dem Campus erkannt haben. Seitdem ging es schnell steil bergauf: Von einem Hochschulteam mit fünf Spielern im ersten Semester zu rund 300 Mitgliedern und fünf Teams verteilt in der zweiten bis vierten Liga der Uniliga. Hinzu kommen 11 ehrenamtlichen Helfer und drei Sponsoren: MLP, Nitrado & die Braumanufaktur Sander. Zusätzlich gibt es Online-Events, die sowohl von lokalen Unternehmen als auch von internationalen Konzernen wie RedBull unterstützt werden.
An neuen Ideen mangelt es nicht
Im Interview zeigt sich das Club-Vorstandsteam begeistert von seinem Erfolg. Kein Grund, sich auszuruhen, das Team hat auch gleich neue Ideen für die Zukunft des E-Sports auf dem Campus. Diese reichen von aktuell anstehenden Events, die auf der Clubwebseite (https://esports.asta.hs-worms.de/) zu finden sind, bis zum eigenen Club- und Trainingsraum auf dem Hochschulgelände sowie der Sponsorensuche. Auf die derzeitige Lage auf dem Campus angesprochen, erklärt Obermeier, dass es natürlich schade ist, keinen direkten Kontakt zu den Teams zu haben, dass aber die digitalen Möglichkeiten beim E-Sport eine gravierende soziale Lücke schließen.
„Gerade, wenn man sich nicht persönlich treffen kann und öffentliche Events vermisst, ist es schön, seine Freunde online bei einem Turnier anzufeuern und wenn das Team dann auch noch gewinnt, ist die Freude genauso groß wie beispielsweise bei einem Fußballspiel. Dies erzeugt in meinen Augen ein Wir-Gefühl.“
Bedeutung des E-Sportes wächst kontinuierlich
„Der E-Sport in Deutschland gewinnt immer mehr an Bedeutung und ist in der breiten Masse längst angekommen“, erklärt Marek Völckel. Mittlerweile gibt es etablierte Clubs in Deutschland, die international hohe Preisgelder erspielen und den E-Sport salonfähig gemacht haben. Da wundert es nicht, dass auch Universitäten hier vorne mitmischen. Kaum eine Universität oder Hochschule ist ohne Teams in der deutschen Uniliga. Erfolgreiche Hochschulteams werden immer attraktiver, da hier Spieler ihre Teams oft als Sprungbrett nutzen, um in den Profisport einzusteigen oder von dort abgeworben zu werden.
Dank des engagierten Einsatzes von Obermeier, Völckel und Schlembach ist die Hochschule Worms bereits breiter aufgestellt, als manch eine Universität oder Hochschule aus der Rhein Main Region, die mehr Studierende und eine längere Aktivität im E-Sport vorweisen können.
Auf diesen Erfolg angesprochen, sagt Marek Völckel: „Es war nicht das Ziel, in direkte Konkurrenz zu anderen Bildungseinrichtungen zu treten. Vielmehr ging es von Anfang an darum, den Studierenden der Hochschule Worms die bestmögliche Infrastruktur für den E-Sport zu bieten. Wir haben uns Milestones gesetzt, die wir erreichen wollten. Dass diese bereits nach kurzer Zeit alle erfüllt und durch Neue ersetzt wurden, macht einen selbstverständlich stolz und motiviert, nochmals mehr zu erreichen”.
Hohe Ziele und die Vorfreude auf normale Zeiten
“Unsere Ziele sind jedoch bewusst hochgesteckt”, erklärt Alexander Schlembach. „Wir sehen noch sehr viel Potenzial in Bezug auf eigene Veranstaltungen und lokale Turniere. Ideen gibt es genug, leider müssen wir uns bei der Umsetzung noch etwas gedulden”. Trotz der digitalen Natur des E-Sportes bedauert Schlembach die ausfallenden Events. “Es fehlt einfach etwas. Wir hoffen, dass wir nächstes Jahr unsere ersten Public-Viewings und LAN-Partys austragen können.”
Die Resonanz aus der Studierendenschaft und von Sponsoren ist groß: „Durch das große Interesse unserer Kommilitoninnen und Kommilitonen sowie diverser Sponsoren wurde jetzt schon mehr möglich, als wir uns vor einem Jahr erträumt hätten: eigene Trikots, Online-Turniere mit gesponserten Preisen und vieles mehr.”
Und nicht zu vernachlässigen ist die gute Gelegenheit, sich neben dem E-Sport in der Uniliga auch auf dem Campus und deutschlandweit zu vernetzen. Der E-Sport Club bietet quasi nebenbei eine Plattform dazu, mit wöchentlichen Treffen und Filmabenden, die die Studierenden ansprechen und regelmäßig nutzen.
Christian Obermeier kann zu Recht stolz auf sein Engagement schauen. Er hinterlässt ein tolles Team, das er mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern aufgebaut hat. Durch den neuen Vorstand mit Marek Völckel und Alexander Schlembach ist auch die Nachfolge gesichert, was das Ausscheiden aufgrund seines soeben beendeten Masterstudiums etwas leichter macht.