Um die Ausbildung um ein halbes Jahr verkürzen zu können, müssen mehrere Faktoren zusammenkommen. Der Notendurchschnitt aller Lernfächer darf nicht schlechter als 2,5 sein und der Ausbildungsbetrieb muss eine Empfehlung für die Verkürzung abgeben. Schließlich bedeutet das, dass sich der Auszubildende den noch ausstehenden Lernstoff alleine neben dem regulären Unterricht und der Arbeit im Ausbildungsbetrieb aneignen muss. Das setzt Disziplin und einen festen Willen voraus. Ein Jahr vor dem regulären Abschluss der Ausbildung muss der Antrag gestellt werden und durch die Personalabteilung des Ausbildungsbetriebs eingereicht werden.
Man muss darüber reden
Bei Markus Wernersbach kam die Idee zur vorgezogenen Abschlussprüfung durch ein Gespräch mit einer Klassenkameradin, die von ihrem Vorhaben berichtete. „Da mein Notendurchschnitt die Lehrjahre hindurch immer bei 1,2 lag, war die Idee nun in meinem Kopf“, sagte Wernersbach. „Und die Personalabteilung und meine Ausbilder im Rechenzentrum haben das sofort unterstützt, als ich mit dieser Idee an sie herantrat.“ Außer dem Informationsschreiben zum weiteren Verlauf und den neuen Prüfungsterminen ändert sich nicht viel. Der Schüler bleibt im selben Klassenverband und hört dann ein halbes Jahr eher auf.
Gute Unterstützung zur Prüfungsvorbereitung
„Was wirklich gut lief, das war die Unterstützung der Fachlehrer, die sehr engagiert und hilfsbereit waren“, sagt Wernersbach. Anhand der alten Prüfungen, die er zur Vorbereitung durcharbeiten konnte, lernte er den kompletten Themenkanon kennen, der in der Prüfung abgefragt wird. „Und wenn der Lehrer einen wirklich unterstützt, dann ist das sehr motivierend.“ Aber Wernersbach hat selbst auch die Klassenkameraden immer gern unterstützt. Da ihm das Lernen leichtfällt, hat er den Stoff seinen Mitschülern erklärt und dabei immer ganz genau gemerkt, was er selbst verstanden hat und wo noch Unsicherheiten waren. Das war enorm hilfreich.
„Ein halbes Jahr früher im Job zu sein, das ist natürlich gut“, sagt Wernersbach, „jetzt verdiene ich Geld und spare für mein Studium, denn nach der tollen Ausbildung hier im Rechenzentrum der Hochschule war mir schnell klar, dass ich tiefer in die Informatik einsteigen werde.“