Die mit insgesamt 5.000 Euro dotierte Förderung des akademischen Nachwuchses vergab die Jury an den Projektingenieur Dr. Lutz Loh für seine Dissertation an der Hochschule Mainz und den Automobiltechniker Steven Liebler für seine Masterarbeit an der Technischen Hochschule Bingen. Für den besten Abschluss in der beruflichen Weiterbildung wurde die Personalfachkauffrau Chantal Richter mit dem mit 2.500 Euro dotierten Sonderpreis „Beste der Besten“ ausgezeichnet.
Mit dem mit 1.000 Euro dotierten dritten Preis wurde Tolgonai Muratbekova, Bachelorstudentin der Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Worms ausgezeichnet. Die Jury überzeugte vor allem der Ansatz, damit Bildungsbarrieren und kulturelle Hürden zu überwinden.
Bildungshürden überwinden
Die Bachelorarbeit von Tolgonai Muratbekova präsentiert die Entwicklung einer bahnbrechenden mobilen Anwendung, die das Erlernen der deutschen Sprache für kirgisische Individuen ohne Russischkenntnisse revolutioniert. Die App verwendet die kirgisische Sprache und interaktive Übungen, um den Zugang zur deutschen Sprache zu erleichtern und Bildungshürden zu überwinden.
Muratbekova, die selbst beim Deutschlernen ohne Russischkenntnisse auf Herausforderungen stieß, nutzt ihre persönlichen Erfahrungen als Grundlage für die App. Diese innovative Lösung adressiert die Bildungsbedürfnisse in Regionen Kirgisistans, in denen Russisch kaum verbreitet ist, und füllt eine langanhaltende Lücke im Bildungssektor.
Die mobile Anwendung, entwickelt mit dem Flutter-Framework von Google, umfasst verschiedene Kursstufen und interaktive Benutzerfunktionen. Sie wurde durch Nutzerbefragungen und detaillierte Entwicklungsphasen konzipiert, um eine benutzerfreundliche und funktionale Lernerfahrung zu gewährleisten. Zukünftige Updates werden weitere innovative Features und Übungen integrieren.
„Diese Arbeit hat eine hohe gesellschaftliche Relevanz und trägt wesentlich zum kulturellen Austausch bei, indem sie eine Brücke zwischen der kirgisischen und deutschen Bevölkerung schlägt. Die App verkörpert nicht nur technologische Innovation, sondern auch soziale Verantwortung und zielt darauf ab, den Bildungssektor in Kirgisistan nachhaltig zu beeinflussen. Eine breite Nutzung und produktiver Einsatz der Anwendung sind zu erwarten,“ erklärt Prof. Dr. Bernd Ruhland, der Betreuer der Abschlussarbeit.
Akademischen Nachwuchs fördern
„Es ist uns wichtig ist, dass herausragende Leistungen in der Wissenschaft anerkannt und sichtbar gemacht werden – ähnlich wie wir auch unsere Besten in der Aus- und Weiterbildung würdigen“, gratulierte IHK-Präsident Dr. Marcus Walden bei der Preisverleihung im Rheinhessensaal der IHK mit Vertretern aus Wissenschaft, Unternehmen sowie Familie und Freunden der Preisträger. Für den IHK-Präsidenten ist der seit 1988 vergebene IHK-Preis ein Glanzpunkt in einer Reihe von Initiativen der IHK, um Hochschulen und Unternehmen zusammenzubringen. Ein Kriterium für die Preisvergabe ist, dass die Arbeiten eine praktikable, möglichst direkte Umsetzung in der unternehmerischen Praxis erwarten lassen oder im Gesamtinteresse der gewerblichen Wirtschaft liegen. Die Preisträger werden ermittelt von einer Jury, der Unternehmerpersönlichkeiten und führende Repräsentanten von Hochschulen sowie aus Haupt- und Ehrenamt der IHK angehören.