Messen sind ein unverzichtbarer Baustein im Marketing-Mix eines Unternehmens und häufig elementarer Bestandteil der Internationalisierungsstrategie. Deutschland ist das Messeland schlechthin - an rund 70 Standorten finden hier zwei Drittel der weltweit führenden Messen statt! Und das Modell Messe ist auch ein Exportschlager - viele deutsche Veranstalter verfügen über ein dichtes Netz von Auslandsvertretungen und sind auch mit eigenen Messen im Ausland aktiv.
Über zwei Aspekte - nämlich Messen als internationale Business-Plattform und die Herausforderungen, Messen in einem anderen Land und einer anderen Kultur zu veranstalten - sprach Eva Rowe, Executive Vice President der Messe Düsseldorf North America, am 21. Juni 2021 vor und mit Master-Studierenden der Lehrveranstaltung „Topics in International Business Cultures“ von Prof. Dr. Andreas Moerke im Studiengang Internationales Management/Handelsmanagement.
Unterschiedliche Geschäftskulturen als Herausforderung
Im ersten Teil ihres Vortrags erläuterte Eva Rowe, welche grundlegenden Unterschiede sie zwischen der amerikanischen Geschäftskultur (in der sie sich täglich bewegt) und der deutschen Geschäftskultur (der Kultur des Mutterkonzerns) sieht. So seien „wir Deutschen“ aus amerikanischer Sicht oft bürokratisch, unflexibel und auf Hierarchien bedacht. Kundenorientierung spiele in den USA eine viel größere Rolle, so Rowe. Interessant war die Aussage, dass ein klares Nein" in Geschäftsbeziehungen in den USA möglichst vermieden wird.
Messen im Ausland - der nächste Schritt
Ein zweites Thema des Gastvortrags war die Organisation von Messen im Ausland. MDNA organisiert nicht nur Gemeinschaftsstände und Firmenbeteiligungen für amerikanische Unternehmen auf Messen in Düsseldorf, sondern auch eigene Veranstaltungen in den USA und Lateinamerika. Eva Rowe betonte die Rolle stabiler Partnerschaften in diesem Bereich. Sie wies aber auch auf die Bedeutung der Kultur und der politischen Situation hin, die beispielsweise in einigen Ländern sehr detaillierte Verträge erforderlich machen.
Prof. Dr. Moerke kommentierte: "Wir haben gelernt: Messen sind ein People's Business", so dass kulturübergreifende Faktoren wie Aufmerksamkeit, gegenseitiger Respekt und Wertschätzung eine wichtige Grundlage bilden.