Das Herstellungsverfahren der damals betitelten "Holzfilzplatten" oder "Faserguß-Untersetzer" begannen heute vor 130 Jahren ihren weltweiten Siegeszug in Kneipen, Bars, Restaurants und Hotels.
Bereits 1872 übernahm Robert Sputh als 29jähriger die Papiermühle Seifersdorf nahe der heuitigen "Bierstadt Radeberg" und tüftelte immer wieder an speziellen und praktischen Artikeln für den täglichen Bedarf. Der Anstoß für die Serienproduktion entstand, wie so oft, aus einer Krise, die 1890/91 in der Holzindustrie mit Überproduktion bestand. Mit dem "Verfahren der Herstellung von Holzfilzplatten oder Holzfilzdeckeln" patentierte er dann 1892 die ersten Bierglasuntersetzer. Der saugfähige Bierdeckel aus Holzschliff ersetzte dann den bis dahin in der Gastronomie verwendeten Unterstzer aus Filz.
Heute gesehen, ist die Vielfalt der Verwendung als Marketingprodukt, praktischer Helfer und für Sammler ein ganz besonders interessanter Artikel, der aus dem Alltag kaum wegzuidenken ist. Zwar sind immer mal neue Materialien, wie Kunststoff und Glas zum Einsatz gekommen, doch die Besonderheit des saugfähigen Bierdecklels ist einfach besser!
Klar war natürlich, dass die hier ansässige "Radeberger Exoportbierbrauerei" einer der großen Abnehmer war, die für Ihr Pilsner ein bedruckten Bierdeckel hier für sich produzieren ließ. Vom Seifersdorfer Tal und besonders die im Sebnitztal nahe Mittelndorf neu erbaute Wassermühle, die mit Gleisanschluss logistisch besser lag, war sogar ein Transport in die ganze Welt möglich.
Gerade für die Biertrinker rund um den Erdball ist es ein unentbehrliches Utensil, das seinen Ursprung in Sachsen nähe Radeberg und Dresden hat.
Im Gedenken an Robert Sputh wurde zu seinem Wirken und zur Geschichte des Bierdeckels im ehemaligen Gasthof Mittelndorf im Sebnitztal im Jahr 2000 eine Sputh-Ausstellung eingerichtet.