Manuel, der erstmalig in einem solch erfahrenen Team mitwirkte, konnte sich unter der Regie seiner Kollegen Executive Chef, Matthias Kleber und Commis de Cuisine, Katrin Vetter (beide gehören zur Riege des Nationalteams des Verbandes der Köche Deutschland e.V.) in der gläsernen Wettbewerbsküche den 1. Platz erarbeiten. Im direkten Duell mit fünf weiteren internationalen Teams überzeugte das Trio die Jury ebenso wie die Restaurantgäste, die auch ihr Urteil abgaben.
Der Wettbewerb basiert auf einem besonderen „Duell-Prinzip“: Je zwei Teams kochen ein Menü. Die geforderten drei Gänge – ein Begrüßungshappen passend zum Radeberger Pils, ein Hauptgericht mit Lammrücken sowie ein Dessert, das eine Variation von Auflauf und Pudding oder Crème beinhaltet – werden der Jury auf zweigeteilten Ying-Yang-Tellern serviert. Jede Mannschaft präsentiert sozusagen eine halbe Portion, die Juroren haben somit bei allen drei Gängen den direkten Vergleich.
„Gerade dieses direkte Duell der kulinarischen Kreationen war besonders spannend und aufregend“, sagt Manuel Vieira da Costa. „Für mich war das der erste große Wettbewerb am Herd – darum bin ich doppelt stolz, dass unser Team den ersten Platz belegen konnte und ich dazu beitragen durfte“, resümiert der Azubi, der im dritten Lehrjahr ist. Der Erfolg kommt nicht von ungefähr: Kochen ist für Manuel Vieira da Costa eine echte Leidenschaft, die offenbar in der Familie liegt. Auch sein großer Bruder ist Koch, was wohl mit einer der Gründe war, auch selbst diesen Karriereweg einzuschlagen. Manuel Vieira da Costa ist mit seiner Berufswahl überaus zufrieden: „Zum einen, weil im Hotel Berlin, Berlin die House-of-Talents-Philosophie wirklich gelebt wird und die Azubis hier tatsächlich gefördert werden. Zum anderen, weil unsere Souschefin uns sehr unterstützt – ohne ihren Rückhalt hätte ich mir eine Herausforderung wie den ‚Preis der Köche‘ bestimmt nicht zugetraut.“ Die Dame, die hier so gelobt wird, heißt Susanne DeOcampo-Herrmann. Sie legt viel Wert darauf, die Kreativität und das Potential jedes einzelnen ihrer Schützlinge zu wecken. Zum Beispiel im Rahmen monatlicher Schulungen, die neben der Förderung des Fachwissens jedem Einzelnen auch einen gewissen Feinschliff verleihen sollen.
Auf den „Internationalen Leipziger Preis der Köche" hatte sich das gemischte Team bestens vorbereitet, was ein professionelles Maß an Organisation abverlangte – schließlich stammen die drei Köche aus unterschiedlichen Häusern. Die Wettbewerbsvorbereitung bestand im ersten Schritt aus einer theoretischen Schlüsselaufgabe, denn das Menü musste bereits Wochen vorher als Rezeptfolge einer internationalen Fachjury vorgelegt werden, die aus zahlreichen Einsendungen aus aller Welt die sechs Finalisten-Teams ermittelte. Nun ging es ans praktische Kreieren und Komponieren – das Training fand unter Wettbewerbsbedingungen in der Küche des Hotel Berlin, Berlin statt. Alle Mühen haben sich gelohnt, denn neben der großen Ehre, als Sieger aus dem Wettbewerb hervorzugehen, dürfen sich die Gewinner über ein Preisgeld von 4.000 Euro freuen. Azubi Manuel Vieira da Costa wird zusätzlich mit einem besonderen Nachwuchspreis belohnt: Auf ihn wartet ein achttägiges Praktikum in New York beim Culinary Institute of America, das als beste Kochschule Amerikas gilt. „Das ist fast mehr wert als das Preisgeld“, freut sich der angehende Profi-Koch, dessen ambitioniertes Ziel lautet, selbst irgendwann einmal den Küchenchef in seinem Titel tragen zu dürfen.