"Okay Leute, die nächsten drei Stunden ist dieses Seil die verlängerte Nabel- und Lebensschnur in einem. Dass mir ja keiner aus der Reihe tanzt!" Führer Andreas meint es ernst. So setzt sich die Gruppe einem Tausendfüßler ähnlich, noch leicht unsicher in Bewegung. Hinein ins ewige Eis, hinein in eine Welt aus bizzaren Skulpturen und Trampelpfaden, die sich wie Adern über den Berg ziehen.
Ausgangspunkt der sechsstündigen Eissafari ist Mandarfen im hinteren Pitztal. Von hier aus fährt der Pitzexpress steil nach oben. Die Panoramabahn übernimmt die letzten Höhenmeter bis hinauf auf 3.400. Zeit, um die Ausstattung zu komplettieren: feste Bergstiefel, Steigeisen griffbereit (nur partiell notwendig), Brille, Hautschutz, Handschuhe, Mütze, Jacke und zu guter Letzt das lebenswichtige Seil. Los geht's. Es tropft, plätschert, knackt. Das Blau des Eises wechselt immer wieder seine Schattierung beim Durchgang durch den faszinierenden Eisbruch. Der Blick in eine Gletscherspalte hinterlässt bei der gesamten Seilschaft ein komisches Gefühl in der Magengegend. Die Spaltenbergung liefert den absoluten Kick. Die Mutigen der Gruppe gleiten, gesichert durch den Bergprofi, lautlos in die Tiefe. Auf der Taschachhütte angekommen liegt die Eiszeit schon zwei Stunden zurück und die Brotzeit auf dem Brettl. Nach der Stärkung folgt ein weiterer Abstieg bis auf 2043 Meter. Hier warten die Bikes für die letzte Etappe zurück ins Tal.
Herrlich nach so viel Adrenalin wieder in der realen Sommerwelt des Jerzner Hofs anzukommen. Im Marmor-Dampfbad sind die Gedanken an die Expedition in eine Woge aus Watte eingehüllt. Nebstbei wird dabei der eine oder andere Muskel im Nu wieder locker. Im Panoramaruheraum oder im Außen-Whirlpool schweift der Blick zum Abschluss des Tages nochmals hinauf in die Gipfelwelt des Pitztals. Die Eissafari "Large" bucht man ab Juli für 82,- Euro, das Zimmer im Jerzner Hof gibt es ab 69,- Euro inklusive Dreiviertelpension und freier Nutzung der neuen Wellness-Oase.