Im Juni 2007 hatte die Europäische Kommission einen Entwurf zur Reform der Timesharing-Richtlinie vorgelegt, mit dem die Richtlinie an modifizierte Modelle von Timesharing-Produkten angepasst werden soll. Bereits im Vorfeld der Abstimmung über den Entwurf im IMCO-Ausschuss des Europäischen Parlamentes hat die Kommission nachdrücklich dafür plädiert, auch mehrjährige Hotelbuchungen ausdrücklich vom Geltungsbereich der Richtlinie zu erfassen.
Was dies in der Praxis bedeuten würde, lässt sich anhand zweier Beispiele illustrieren:
- Die vierköpfige Familie K. bucht jeweils für die erste Woche im August 2008 sowie 2009 im Familienhotel "Alpenruhe" im Berchtesgadener Land ein Familienappartement.
- Herr Sch., ein leidenschaftlicher Formel 1-Fan, bucht im Hotel "Spitzkehre" mit Blick auf den Hockenheimring für die Rennen in 2008 sowie 2009 jeweils ein Zimmer.
Die Konsequenzen für die Hoteliers bringt Fritz G. Dreesen, Vorsitzender des Hotelverbandes Deutschland (IHA), auf den Punkt: "Familie K. und Herrn Sch. müssten die Zeitpläne für die Müllabfuhr und Grundrisspläne der Hotelgebäude vor ihrem Aufenthalt zur Kenntnis gebracht werden, damit die Beherbergungsverträge rechtskräftig zustande kommen können. Das ist bürokratischer Irrsinn ohne Gleichen. Dieser absurde Ansatz darf nicht Gesetz werden!"
Auf Intervention des Hotelverbands Deutschland (IHA), des DEHOGA Bundesverband und des Bundesverbandes der deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) gibt zwar die Bundesministerin für Justiz Brigitte Zypries (SPD) der Forderung der europäischen Hotellerie Rückendeckung. Auch haben sich verschiedene Parlamentarier des IMCO-Ausschusses, wie z. B. der niederländische Berichterstatter Toine Manders (Liberale), Dr. Andreas Schwab (Christdemokraten) oder Heide Rühle für die Fraktion der Grünen, zugunsten der Hotellerie positioniert, doch bislang ist das Thema alles andere als vom Tisch.
"Wir fordern die Abgeordneten des Europäischen Parlamentes auf, Vernunft und Augenmaß walten zu lassen und langfristige Hotelbuchungen wieder aus dem Anwendungsbereich der Timesharing- Richtlinie zu entfernen", appelliert Klaus Läpple, Präsident des BTW, an die Parlamentarier.