"Wirtschaftsfaktor Fußball" der HSH Nordbank. Sie wurde gemeinsam mit dem Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) erstellt. Die Studie analysiert die ökonomischen Dimensionen des Fußballs und zeigt künftige Entwicklungen auf. Vom Wachstum profitieren werden danach nicht nur die Profiligen selbst, sondern alle fußballbezogenen Märkte von den TV- und Vermarktungsrechten über Werbung und Sponsoring bis hin zu neuen Medien und Sportartikelherstellern. Die steigende Globalisierung der Unterhaltungs- und Freizeitwirtschaft wird auch die Internationalisierung der Vermarktung im Fußball weiter vorantreiben. Dies betrifft vor allem einzelne Spieler, aber immer mehr auch Vereine und ganze Ligen. Insbesondere Asien wird wegen des Einkommens- und Bevölkerungswachstums in Verbindung mit dem einsetzenden Fußballboom zum führenden Wachstumsmarkt.Allein in China wird sich das Marktpotenzial bis zum Jahr 2020 auf 250 Mrd. US-Dollar verfünffachen. Weltweit werden die Konsumausgaben für Fußball stärker wachsen als die Einkommen.Der globale Fußballmarkt gehört damit zu den überdurchschnittlich wachsenden Branchen.
Für die Bundesliga ist es wichtig, an dem globalen Wachstumsmarkt zu partizipieren, um im wirtschaftlichen und sportlichen Wettbewerb mit den anderen großen Ligen in Europa zu bestehen. Die Erschließung neuer Einnahmequellen setzt voraus, dass die Bundesliga ihre Attraktivität für Zuschauer, Medien und Sponsoren erhöht. Eine stärkere Professionalisierung und mehr Wettbewerb können zu mehr Innovation, neuen Geschäftsmodellen und alternativen Finanzierungsformen führen. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg wären eine stärkere Selbstvermarktung der Vereine und eine Beschränkung des ligainternen Finanzausgleichs. Eingeführt als ein Instrument zur Sicherung der sportlichen Ausgeglichenheit innerhalb der Bundesliga, hat der Finanzausgleich vor allem zu einer nivellierenden Einkommensumverteilung zwischen Spielern, nicht aber zu der beabsichtigten Umverteilung an sportlicher Stärke zwischen den Vereinen geführt. Im Ergebnis haben Zentralvermarktung und Finanzausgleich ein höheres Qualitätsniveau der Bundesliga behindert und ein Aufschließen deutscher Vereine zu den europäischen Spitzenclubs erschwert. Dass die internationalen Topstars überwiegend in anderen Ligen spielen, mindert die Attraktivität und die Vermarktungspotenziale der Bundesliga.