„Die Ergebnisse des ersten Halbjahres 2007 bestätigen unseren Kurs. Wir sind in unseren Geschäftsfeldern gut vorangekommen, wozu nicht zuletzt auch neue innovative Kapitalmarktprodukte beigetragen haben“, sagt Hans Berger, Vorstandsvorsitzender der HSH Nordbank AG bei der Vorlage der Halbjahreszahlen in Hamburg.
Operative Erträge durch Sonderfaktoren beeinflusst
Im ersten Halbjahr 2007 erzielte der HSH-Nordbank Konzern operative Erträge in Höhe von 1.115 Mio. € – ein leichter Rückgang um 2 Prozent. Ergebnis mindernd wirkte sich aus, dass bereits erwirtschaftete Erträge, die erst im zweiten Halbjahr zufließen, noch nicht im Abschluss für das erste Halbjahr berücksichtigt wurden.
- Der Zinsüberschuss sank gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent auf 720 Mio. €. Verantwortlich dafür sind in erster Linie die Auswirkungen von Rechnungslegungs-Änderungen, die sich allerdings im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres stetig abschwächen werden. Zudem werden Erträge aus dem Verkauf von Beteiligungen im Zuge der Vorbereitungen auf IFRS nicht mehr im Zins-, sondern im Beteiligungsergebnis der Position Risikovorsorge/Bewertung verbucht. Zum 30. Juni 2007 verringerten sich auch die Vorfälligkeitsentschädigungen. Das Neugeschäft entwickelte sich positiv.
- Der Provisionsüberschuss erreichte mit 226 Mio. € nicht ganz den sehr guten Vorjahreswert (-5,5 Prozent). Im Wertpapiergeschäft gab es spürbare Zuwächse. Die Provisionserträge der Fondstochter HGA Capital fielen aufgrund des schwierigen Marktumfelds im ersten Halbjahr 2007 allerdings niedriger aus.
- Der Handelsüberschuss verbesserte sich auf 140 Mio. € – mehr als eine Verdoppelung (+109 Prozent). Ein Teil des Anstiegs resultierte auch aus erst Ende 2006 vollzogenen Bewertungsumstellungen im Zuge der Vorbereitungen auf IFRS.Verwaltungsaufwendungen moderat gestiegen Die Verwaltungsaufwendungen lagen mit 457 Mio. € um rund 3 Prozent über dem Vorjahresniveau – ein moderater Anstieg.
- Die Personalaufwendungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um knapp 7 Prozent auf 233 Mio. €. Mit Blick auf das neue Geschäftsmodell stellt die HSH Nordbank zur Stärkung des internationalen Spezialfinanzierungs- und Kapitalmarktgeschäfts insbesondere in London und New York Personal ein.
- Die Sachaufwendungen betrugen wie im Vorjahr 224 Mio. €. Im zweiten Halbjahr 2007 ist allerdings ein leichter Anstieg zu erwarten.Risikovorsorge weiter rückläufig Die Position Risikovorsorge/Bewertung belastet das Ergebnis mit 137 Mio. € – ein erfreulich niedriger Wert (-40 Prozent gegenüber Vorjahr).
- Im Kreditgeschäft fiel der Risikovorsorgeaufwand mit 47 Mio. € um 22 Mio. € oder fast ein Drittel geringer aus, als im Vorjahreshalbjahr. Hauptgrund dafür war die gute Konjunktur mit einer geringeren Zahl an Unternehmensinsolvenzen.
- Im Wertpapiergeschäft wurde ein positives Ergebnis in Höhe von 68 Mio. € realisiert (Vorjahr: -4 Mio. €). Die Erträge aus Anteilsverkäufen und Kursgewinnen überstiegen im ersten Halbjahr 2007 die Abschreibungen und Wertanpassungen deutlich.Allerdings mussten insbesondere im zweiten Quartal auch höhere Abschreibungen vorgenommen werden, die aber im breit diversifizierten Wertpapierportfolio in der Summe deutlich geringer waren als die positiven Effekte. Ein Teil der vorgenommenen Wertanpassungen stand in unmittelbarem oder mittelbarem Zusammenhang mit der Krise an den internationalen Finanzmärkten.
- Beim Beteiligungsergebnis wurde ein Überschuss in Höhe von 11 Mio. € erzielt. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren noch Abschreibungen in Höhe von 20 Mio. € erforderlich.
- Der niedrige Risikovorsorgebedarf im ersten Halbjahr 2007 erlaubte es der HSH Nordbank, den Vorsorgereserven nach §340 f und g HGB weitere 170 Mio. € zuzuführen (Vorjahr:135 Mio. Euro).Betriebsergebnis gesteigert Das Betriebsergebnis nach Risiko verbesserte sich aufgrund der weiter gesunkenen Risikovorsorgeposition um gut 10 Prozent auf 521 Mio. €.
Das Ergebnis nach Steuern erhöhte sich unter Berücksichtigung von deutlich höheren Ertragsteuern (+27 Prozent) und gestiegenen Teilgewinnabführungen (+4 Prozent) um 8 Prozent auf 271 Mio. €.
Eigenkapitalrendite vor Steuern auf Zielniveau für 2007 Bei der Eigenkapitalrendite vor Steuern erreichte die HSH Nordbank zur Jahresmitte 15,5 Prozent und damit den Zielwert für 2007. Gegenüber dem 30. Juni 2006 ist dies eine weitere Verbesserung um 0,5 Prozentpunkte; gleiches gilt im Vergleich zum 31. Dezember 2006.
Die Cost-Income-Ratio stieg gegenüber dem 30. Juni 2006 leicht um 2,3 Prozentpunkte auf 41,0 Prozent. Gegenüber dem 31. Dezember 2006 verbesserte sie sich hingegen um 1,3 Prozentpunkte. Damit erreicht die CIR im Bankenvergleich nach wie vor einen guten Wert.
Die Kernkapitalquote nach KWG erhöhte sich geringfügig auf 7,0 Prozent (Vorjahr: 6,9 Prozent).
Segmentbericht 1. Halbjahr 2007
Zum 1. Januar 2007 wurde die Segmentstruktur dem neuen Geschäftsmodell der HSH Nordbank angepasst. Die Segmente Global Transportation Markets und Global Real Estate Markets positionieren die Bank als internationalen Sektorspezialisten. Die Ausrichtung der HSH Nordbank als führende Geschäftsbank in Nordeuropa bilden die Segmente Corporates sowie Institutions & Private Banking ab. Das Segment Financial Markets zeigt die Ausrichtung der Bank als internationaler Kapitalmarktexperte und Risikomanager.
Global Transportation Markets
Das Segment Global Transportation Markets erreichte ein Betriebsergebnis nach Risikovorsorge von 228 Mio. Euro – ein Plus von 37 Prozent. Die Eigenkapitalrendite verbesserte sich von 18,8 Prozent auf 22,1 Prozent.
-Der Unternehmensbereich Shipping blickt auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2007 zurück. Das Neugeschäft legte infolge der lebhaften Nachfrage nach Schiffsfinanzierungen von 4,6 Mrd.Euro auf rund 6,7 Mrd. Euro zu. Positiv wirkten sich die wachsende Zahl der Arranger-Mandate sowie der Fokus auf anspruchsvolle Geschäfte aus.
Anknüpfend an die guten Ergebnisse des Vorjahres konnte der Geschäftsbereich Transport auch im ersten Halbjahr 2007 von der weltweiten Dynamik der Transportmärkte profitieren. Trotz anhaltend starken Konkurrenzdrucks wurde das Neugeschäftsvolumen von 1,4 Mrd. Euro auf 2,2 Mrd. Euro gesteigert.
Global Real Estate Markets
Das Finanzierungsgeschäft im Unternehmensbereich internationale Immobilienkunden hat sich im zweiten Quartal im Zuge des anhaltenden Investmentmarkt-Booms deutlich belebt; der Margendruck hielt jedoch angesichts des intensiven Wettbewerbs an.Insgesamt nahm das Betriebsergebnis nach Risiko kräftig auf 145 Mio. Euro zu (Vorjahr: 114 Mio. Euro). Die Eigenkapitalrentabilität stieg von 18,2 Prozent auf 22,3 Prozent. Dank ihres Strukturierungs-Know-hows gelang es der HSH Nordbank erneut, mehrere komplexe und grenzüberschreitende Finanzierungstransaktionen mit bedeutenden Immobilien-Investoren zu begleiten. Der überwiegende Anteil des Neugeschäfts von 7,1 Mrd. Euro (Vorjahr: 6,5 Mrd. Euro)wurde wiederum im Ausland abgeschlossen.
Corporates
Im Segment Corporates stieg das Betriebsergebnis nach Risiko auf 252 Mio. Euro (Vorjahr: 187 Mio. Euro). Darin sind Erträge aus Anteilsverkäufen in Höhe von 64 Mio. Euro enthalten. Dank eines erfolgreichen Kredit- und Dienstleistungsgeschäfts mit mittelständischen Unternehmen legte das Ergebnis jedoch auch ohne diesen Einmaleffekt zu. Besonders erfolgreich war die Bank erneut im Bereich der strukturierten Finanzierungen. Deshalb verbesserte sich die Eigenkapitalrendite auch spürbar von 31,7 Prozent auf 37,6 Prozent.
Institutions & Private Banking
Das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge des Segments Institutions & Private Banking erreichte knapp 75 Mio. Euro (Vorjahr: 77 Mio.Euro), die Eigenkapitalrendite lag bei 25,4 Prozent (Vorjahr: 24,8 Prozent). Dabei hat der Geschäftsbereich Private Banking seine Ausrichtung auf vermögende Privatkunden deutlich gestärkt. Im Geschäft mit Sparkassen ist das Ziel, das Angebot bedarfsgerechter Leistungen für Sparkassen und deren Kunden deutlich auszubauen.
Im Leasinggeschäft wird Kunden zunehmend eine umfangreiche Produktpalette entlang der Wertschöpfungskette der Leasinggesellschaften angeboten.
Financial Markets
Das Segment Financial Markets behauptete sich mit einem Betriebsergebnis nach Risiko in Höhe von 196 Mio. Euro (Vorjahr:200 Mio. Euro) in einem insgesamt angespannten Marktumfeld. Die Eigenkapitalrendite betrug 19,8 Prozent (Vorjahr: 19,5 Prozent). Die Qualität des Ergebnisses wurde dabei weiter verbessert. Hierfür ist insbesondere der Erfolg der intensiven Zusammenarbeit mit den Kundenberatern der anderen Marktsegmente verantwortlich. Im Rahmen der international ausgerichteten Refinanzierungsstrategie wurden im ersten Halbjahr mehrere große Emissionen erfolgreich am Kapitalmarkt platziert. So wurde im Juni die erste unbesicherte Euro-Benchmark-Emission nach Wegfall der Staatsgarantien mit einem Volumen von 1,5 Mrd. Euro begeben.
Weitere Informationen finden Sie unter www.hsh-nordbank.de