Blohm: "Insgesamt wird Deutschland etwas stärker wachsen als die Eurozone. Das Potenzial wird aber nicht ausgeschöpft." Das kräftige Wirtschaftswachstum im ersten Vierteljahr 2008 beruhe auf temporären Sondereffekten - warmes Wetter, frühes Osterfest, ein zusätzlicher Schalttag, aus steuerlichen Gründen vorgezogene Investitionen. Der Chefvolkswirt der HSH Nordbank hält deswegen eine Abkühlung im zweiten Quartal für "sehr wahrscheinlich".
Auch an der Wirtschaftsregion Asien/China gehe die Abkühlung in den USA und Europa nicht spurlos vorbei. Die steigenden Nahrungsmittelpreise sorgten für einen deutlichen Anstieg der Inflationsraten und dürften die Zentralbanken zu einer strafferen Geldpolitik zwingen. Obwohl in China derzeit noch keine Abkühlung bemerkbar sei, "erwarten wir wegen der nachlassenden Exportdynamik sowie der strafferen Geldpolitik eine moderate Wachstumsabschwächung, die aber willkommen sein dürfte", meint Blohm. Wachstumsstärkte Region bleibe Emerging Asia. Die Zuwachsraten außerhalb Chinas und Indien dürften zwischen 4 und 6 % liegen.