"Der Patient hat drittgradige Verbrennungen im Gesicht, am rechten Oberkörper sowie am rechten Oberarm erlitten", übermittelte Prof. Dr. Dr. Bernd Domres eine sehr traurige Krankenakte ins humedica-Hauptquartier nach Kaufbeuren. "Ein Kompartmentsyndrom mit Lähmung an Hand und Fingern verkompliziert die Verbrennungen am rechten Arm."
Fälle wie der des schwer verletzten Bernard stehen beispielhaft für das komplizierte Verletzungsbild, mit dem die humedica-Ärzte konfrontiert sind. Teilweise können sogar über eine Basisversorgung hinausgehende Therapiemaßnahmen umgesetzt werden, etwa die Anlage einer Kunsthaut bei schweren Verbrennungen, weiterführende Behandlungen sind jedoch unter den gegebenen Umständen kaum möglich. Auch für den 52jährigen Bernard organisiert humedica derzeit eine Operation in Deutschland.
Unterdessen versuchen die Menschen in Brazzaville die Ereignisse zu verarbeiten. Am vergangenen Sonntag nahm die Stadt im Rahmen einer Trauerfeier Abschied von den Todesopfern. "Bereits am Morgen liefen die Fernseher, überall die gleichen Bilder: Trauernde Menschen und mit Blumen geschmückte Särge", fasst Koordinatorin Katja Völkl ihre Eindrücke dieses Tages zusammen.
Neben dem erfahrenen Katastrophenmediziner und Chirurgen Prof. Dr. Dr. Bernd Domres (Tübingen) bilden die beiden Anästhesisten Norman Hecker (Bergisch Gladbach) und Dr. Annette Frick (Balingen) sowie Chirurg Dr. Philipp Fischer (Bonn) und Krankenpfleger Sebastian Möschen (Sonthofen) das Team. Unterstützt werden die Mediziner von den Koordinatoren Karin Model (Wien) und Katja Völkl (Wetzlar). Sie sind ausgestattet mit speziellen Medikamenten und medizinischem Bedarf zur Erstversorgung von bis zu 3000 Patienten. Der Einsatz wird unterstützt vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland in Berlin, unser Kooperationspartner ist das Deutsche Institut für Katastrophenmedizin in Tübingen.
Weitere, ständig aktualisierte Informationen unter humedica.org und facebook.com/humedica.