Der Corona-Lockdown ist womöglich die dominierende wirtschaftliche Herausforderung dieses noch jungen Jahrzehnts.
Global gesehen reiht er sich wie ein Glied in eine Kette aus Krisen ein. Zivilisationen und Reiche wie die der der Ägypter, der Römer oder der Inka sind regelrecht untergegangen. Die Wirtschaftskrise nach der Französischen Revolution, die Mississippi-Blase, die Tulpenmanie und Spaniens Staatsbankrott ließen Menschen verhungern. Zuletzt machten eine Weltwirtschaftskrise, eine Ölpreiskrise, eine Dotcom-Blase und eine Finanzkrise viele Menschen arbeitslos.
Kein brutaler Einschlag
Matthias Rother von der HYPOFACT AG sieht aber auch Licht im Dunkeln: „Es scheint als könnten sich viele Teile des globalen Marktes dynamisch an die Situation anpassen. Zumindest in unserem Tätigkeitsfeld, erleben wir während der Krise bisher keinen besonders brutalen Einschlag. Wir wollen hoffen, dass die sicherlich kommenden wirtschaftlichen Auswirkungen tatsächlich im Rahmen gehalten werden können.“ Als Vorstandsmitglied der HYPOFACT AG behält er gerade jetzt die Zahlen im Auge: „Gewerbefinanzierungen werden zwar sowohl von vielen Banken als auch von den Kunden mit Vorsicht behandelt, bei der privaten Baufinanzierung haben wir allerdings bislang kaum Einbrüche verzeichnet.“
Dennoch spüren die rund 60 Finanzierungspezialisten der HYPOFACT eine Verunsicherung auf Seiten der Kunden. „Wir hören derzeit oft die Frage, ob besser jetzt oder später eine Immobilie erworben werden soll“, berichtet Rother. „Auch orientieren sich die künftigen Eigenheimbesitzer um. Sie suchen eher nach Immobilien, die auch noch Platz für ein Arbeitszimmer bieten und möglichst mit Balkon, Terrasse oder Garten ausgestattet sind.“
Umgekehrter Trend
Im Büroimmobilien-Sektor zeichnet sich ein umgekehrter Trend ab. Hier beginnen Unternehmen sich zu verkleinern. „Büroflächen werden, durch eine wahrscheinlich künftige Kombination aus Homeoffice und Büroanwesenheit, nicht mehr in voller Größe benötigt. Vermieter von Büros mit modularer Bauweise, können hier punkten“, mutmaßt Rother. Ebenso erwarten die Finanzierungsspezialisten eine vermehrte Umwidmung von gewerblich genutzten Flächen zu Wohnraum: „Leider werden es nicht alle Einzelhandelsgeschäfte schaffen. Durch die Schließungen könnten z. B. barrierefreie Eigentumswohnungen im Erdgeschoss entstehen“.
Doch auch bei Krediten für Unternehmer sei eine Normalisierung in Sicht: „Krisen bereinigen den Markt. Das kann man in einem ganz speziellen Bereich in Berlin und zwar bei den E-Scootern sehen. Wer am Ende übrig bleibt, hat durchaus gute Chancen seine Marke mit frischem Geld anzureichern.“, so Matthias Rother. Für Finanzierungsvermittler, Kreditgeber und Kreditnehmer tritt dann wohl schon bald wieder der gewohnte Alltag ein - beim Finanzierungsspezialisten HYPOFACT, ist man vorsichtig optimistisch.