Die Neuzusagen im Kapitalmarktgeschäft beliefen sich zum Stichtag auf insgesamt € 15,9 Mrd. (€ 16,9 Mrd.). Darunter waren € 15,8 Mrd. (€ 16,5 Mrd.) an Darlehen und Wertpapieren, die in die Deckung der öffentlichen Pfandbriefe aufgenommen werden konnten.
Im ersten Halbjahr 2007 gelang es erstmalig, syndizierte Kredite an Kreditinstitute mit einem Volumen von € 120,0 Mio. abzuschließen. Außerdem wurde die Möglichkeit zum Erwerb von Credit Default Swaps (CDS) neu in den Produktkatalog aufgenommen. Im Berichtszeitraum betrug das gehandelte Volumen in diesem Bereich € 400,0 Mio.
Der Kapitalmarktbestand erhöhte sich von € 77,0 Mrd. um 1,0 % auf € 77,8 Mrd.. Korrespondierend zur Internationalisierungsstrategie der Bank verringerte sich der Anteil von Darlehen an inländische Adressen um 1,4 % von € 49,9 Mrd. auf € 49,2 Mrd. Demgegenüber erhöhte sich der Bestand an Ausleihungen innerhalb der EU, an andere europäische Staaten sowie an Länder in Asien und Nordamerika und in den übrigen Regionen von € 27,1 Mrd. um 5,5 % auf € 28,6 Mrd.
„Ich bin zufrieden, dass wir sowohl mit unserer Internationalisierungsstrategie als auch mit unserer Planung, neue Produkte in unseren Bestand zu nehmen, ein ganzes Stück weiter gekommen sind. Ich sehe uns auf einem guten Weg, auch für zukünftige Herausforderungen gerüstet zu sein“, so Wolfgang Groth, für den Kapitalmarkt zuständiger Vorstand in der Essen Hyp.
Immobiliengeschäft
Im ersten Halbjahr 2007 wurden Hypothekarkredite mit einem Volumen von € 0,6 Mrd. (€ 1,1 Mrd.) neu zugesagt. Bei diesen verringerte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum der Anteil der Zusagen für wohnwirtschaftliche Finanzierungen auf 44,3 % (78,1 %). Schwerpunkt war im Berichtszeitraum die Finanzierung gewerblicher Objekte mit 55,7 % (21,9 %). Die Gliederung nach Ländern weist insgesamt für Ausleihungen außerhalb Deutschlands einen Anteil von 27,3 % aus. Das entspricht gegenüber dem Vorjahreszeitraum einer Zunahme um 18,8 Prozentpunkte. Im Segment der gewerblichen Immobilienfinanzierungen wurde im Berichtszeitraum insgesamt ein Volumen in Höhe von € 0,3 Mrd. (€ 0,3 Mrd.) vergeben. Der Schwerpunkt der Abschlüsse lag mit einem Anteil von 60,8 % (28,1 %) im Bereich der Büroimmobilien. Auf Handels- und Kaufstätten entfielen 34,0 % (61,5 %). Der verbleibende Anteil entfiel im Wesentlichen auf Logistikimmobilien und Industriegebäude sowie sonstige Nichtwohngebäude.
Der Gesamtbestand an Immobilienfinanzierungen belief sich zum 30.6.2007 auf € 8,3 Mrd. nominal (€ 8,2 Mrd.). Im wohnwirtschaftlichen Segment blieb der Bestand mit € 5,9 Mrd. (€ 5,9 Mrd.) ebenso wie der Bestand an gewerblichen Immobilienfinanzierungen mit einem Volumen von € 2,4 Mrd. (€ 2,3 Mrd.) in etwa auf dem Niveau zum Jahresultimo 2006. Die Zinsanpassungsquote im Bestandsgeschäft lag zum Berichtszeitpunkt bei 46,1 % (31,7 %).
Refinanzierung
Im Berichtszeitraum emittierte die Bank insgesamt Schuldverschreibungen in Höhe von € 11,2 Mrd. (€ 26,2 Mrd.). Von diesem Neugeschäft entfielen € 4,1 Mrd. (€ 14,3 Mrd.) auf öffentliche Pfandbriefe, € 0,2 Mrd. (€ 1,8 Mrd.) auf Hypothekenpfandbriefe und € 6,9 Mrd. (€ 10,1 Mrd.) auf sonstige, nicht deckungspflichtige Schuldverschreibungen. Die ungedeckte Refinanzierung erfolgte mit einem Volumen von € 4,6 Mrd. (€ 6,0 Mrd.) zum überwiegenden Teil revolvierend über das Commercial Paper Program der Essen Hyp.
Erträge und Aufwendungen
Der Zinsüberschuss sank im Berichtszeitraum von einem Vorjahreswert per 30.06.2006 von € 152,1 Mio. auf € 98,7 Mio., ein Rückgang, der im Wesentlichen auf das schwierige Marktumfeld mit einer flachen Zinsstrukturkurve und insgesamt steigenden Zinsen zurückzuführen ist.
Die Provisionserträge blieben dagegen mit € 3,0 Mio.( € 2,6 Mio.) in etwa auf dem Niveau der vergleichbaren Vorjahresperiode. Die Provisionsaufwendungen reduzierten sich auf € 10,3 Mio. (€ 16,4 Mio.). Hierin enthalten sind Provisionsaufwendungen in Höhe von € 4,7 Mio. für von der Commerzbank vermittelte wohnwirtschaftliche Immobilienfinanzierungen, die in den Folgejahren zur Erhöhung des Zinsüberschusses führen werden. Per Saldo wurde für den Berichtszeitraum ein Provisionsergebnis von € –7,3 Mio. (€ –13,8 Mio.) erreicht. Zins- und Provisionsüberschuss zusammen lagen im ersten Halbjahr bei € 91,4 Mio. (€ 138,3 Mio.).
Die Verwaltungsaufwendungen stiegen im ersten Halbjahr 2007 um € 4,3 Mio. auf € 23,2 Mio. (€ 18,9 Mio.). Hiervon entfielen € 10,0 Mio. (€ 7,9 Mio.) auf Personalkosten, deren Anstieg im Wesentlichen auf notwendige Neueinstellungen sowie die Übernahme von Nachwuchskräften zurückzuführen ist.
Im ersten Halbjahr lag das Betriebsergebnis der Bank bei € 49,6 Mio. (€ 89,1 Mio.). Der Halbjahresüberschuss ging wegen des geringeren Zinsergebnisses von € 68,8 Mio. auf € 35,6 Mio. zurück.
Ausblick
Die Essen Hyp hat es, wie alle Finanzinstitute, mit einem anhaltend schwierigen Marktumfeld zu tun. Vor allem der flache Verlauf der Zinsstrukturkurve wird auch weiterhin das Zinsergebnis belasten. Der Vorstand erwartet deshalb auch zum Jahresende ein im Vergleich zum Vorjahr rückläufiges Ergebnis.
Von dem Thema Subprime Mortgage Market in den USA ist die Bank nicht betroffen, da es kein direktes oder indirektes Engagement in diesem Segment gibt.
Den vollständigen Zwischenbericht finden Sie unter www.essenhyp.de.