"Die Wahl für den Standort des Sprach- und Bewegungszentrums im Reiherstiegviertel war eine bewusste Entscheidung für Wilhelmsburg", erläutert Rolf Scharmacher das Anliegen der Behörde für Schule und Berufsbildung, die Bauherrin der Maßnahme ist. "Weil wir wissen, wie wichtig die Verknüpfung von Sprache und Bewegung für die Entwicklung von Kindern ist, ist es richtig, in Wilhelmsburg zusätzlich zu den vorhandenen Regelangeboten ein Sprach- und Bewegungszentrum aufzubauen." Sprache und Bewegung gehen eine neuartige Verbindung ein, denn die wissenschaftlich belegte Verbesserung der Sprachentwicklung bei Kleinkindern durch Bewegung gilt auch auf den Spracherwerb in allen anderen Altersgruppen. Das Sprach- und Bewegungszentrum soll wichtige Impulse zur weiteren Vernetzung der bestehenden Einrichtungen und Bildungsangebote auf den Elbinseln setzen und den Schul- und Bildungsstandort Reiherstieg aufwerten.
Die Jury unter Vorsitz der Hamburger Architektin Karin Renner hatte keine leichte Wahl, aus fünf sehr unterschiedlichen konzeptionellen Ansätzen den besten Entwurf zu wählen. Aufgabe der Architekten war es, ein exzellentes Gebäude u.a. mit einer Zweifeldsporthalle, mit Seminar- und Bewegungsräumen, einer Bibliothek sowie einem Café zu planen. "Die Anforderungen an die Teilnehmer waren hoch, denn es galt, auf engstem Raum ein komplexes Nutzungsprogram unterzubringen - ohne einen der alten Bäume auf der Fläche opfern zu müssen", so die Vorsitzende Karin Renner. "Dem preisgekrönten Entwurf von eins:eins Architekten gelingt es, trotz der hohen Flächeneffizienz an entscheidender Stelle mit der "Treppenbühne" das richtige Herzstück zu schaffen und damit dem Haus die nötige Luftigkeit und Offenheit zu verleihen."
Hohe energetische Standards hervorragend erfüllt
Als besondere Herausforderung hat sich der hohe energetische Standard erwiesen, der an das Gebäude gestellt wird. Nahezu alle vorgelegten Entwürfe haben diese energetischen Ziele auch erreicht, besonders gut gelingt dies auch dem Träger des ersten Preises. Nicht nur aus diesem Grund zeigt sich Uli Hellweg, Geschäftsführer der IBA Hamburg, sehr zufrieden mit der Entscheidung für diese Arbeit: "Der Entwurf schafft ein kompaktes, sehr gut nutzbares und wirtschaftliches Gebäude, das mit seiner ansprechenden Architektur hohen Zuspruch in der Bevölkerung finden wird und eine echte Bereicherung für den Stadtteil darstellt."
Die Planungen werden in den kommenden Wochen weiter konkretisiert, damit bereits Anfang 2011 erste Nutzer das neue Sprach- und Bewegungszentrum mit Leben erfüllen können. Alle Arbeiten des Wettbewerbs sind ab sofort und bis zum 22. Juli 2009 in der Werkstattschau IBA at WORK am Berta-Kröger-Platz zu sehen.