Die Sanierungs- und Umbauarbeiten für das Weltquartier beginnen jetzt in der Weimarer Straße. 820 Wohnungen umfasst die um 1930 gebaute Arbeitersiedlung, die heute im Besitz von SAGA GWG ist. Insgesamt 78 Millionen Euro investiert das städtische Wohnungsunternehmen in die Umgestaltung und Modernisierung von Wohnungen und Freiflächen zwischen Veringstraße, Weimarer Straße und rund um den Weimarer Platz. Geplant sind 206 Neubau-Wohneinheiten, der Umbau von 440 Wohneinheiten, die Modernisierung von 77 Wohneinheiten sowie die Aufwertung und Neugestaltung der vorhandenen Freiflächen. Die Nettokaltmiete wird im Durchschnitt 5,65 Euro pro Quadratmeter betragen, die Wohnungen kommen nach der Sanierung in die Preisbindung, die für fünfzehn Jahre Bestand haben wird.
Kernelemente des IBA-Projekts sind größere Wohnungen für sich wandelnde Wohnbedürfnisse, mehr Freiräume und Garteninseln für Freizeit und Begegnung sowie energetische Sanierungsmaßnahmen nach den voraussichtlich ab 2013 geltenden hohen Klimaschutzkriterien. Vorausgegangen waren ein international besetzter Architekturwettbewerb und ein neuartiges Beteiligungsverfahren, das die internationale Bewohnerschaft von Anfang an aktiv in die Planungen mit einbezog.
Weltquartier verbindet Klimaschutz und interkulturelles Wohnen
"Ich freue mich sehr, dass ausgerechnet das Weltquartier als erstes Projekt die Umsetzungsphase der Internationalen Bauausstellung eröffnet", sagt Stadtentwicklungssenatorin Anja Hajduk. "Mit dem Weltquartier fördern wir die interkulturelle Vielfalt und Integration der vorwiegend migrantischen Bevölkerung und setzen zugleich neue Maßstäbe für ökologische Sanierung und Modernisierung."
IBA-Geschäftsführer Uli Hellweg ergänzt: "Mit dem Weltquartier wollen wir zeigen, dass jeder der hier wohnt auch bleiben kann. Wir fördern daher nicht nur Maßnahmen die sich die Bewohner gewünscht haben - wie zum Beispiel die Garteninseln oder Spielgeräte, sondern wir setzen auch den intensiven Beteiligungsprozess fort. Außerdem wollen wir den Nachbarschaftstreffpunkt auf dem Weimarer Platz bauen, damit die Bewohner einen Ort für Feste und Veranstaltungen bekommen."
Neue Maßstäbe für Bau und Sanierung im Bestand
"O-Ton: Bedeutung der IBA für das Projekt aus Sicht der SAGA", sagt SAGA GWG-Vorstand Willi Hoppenstedt.
Im Frühjahr 2010 soll der zweite Bauabschnitt rund um den Weimarer Platz zur IBA-Zwischenpräsentation fertig gestellt sein.
Außerdem wird der benachbarte Flakbunker komplett entkernt und zu einem Energiebunker mit Blockheizkraftwerk, Wasserspeicher und Solaranlage umgebaut. Er soll die gesamte Strom- und Wärmeversorgung des Quartiers durch regenerative Energien übernehmen. Und als Zentrum des Quartiers wird der Weimarer Platz mit Freiflächen und Begegnungsangeboten aufgewertet.
Infostelen informieren vor Ort über IBA-Projekte
Zeitgleich zum Baustart enthüllte die Senatorin die erste Informationsstele, die in Zukunft vor Ort auf das jeweilige Projekt der Internationalen Bauausstellung aufmerksam machen. Die etwa zwei Meter sechzig hohen Stelen zeigen auf vier Seiten neben den Planungen der IBA und ihren Partnern auch die Geschichte des Projektorts. Sie werden zum jeweiligen Baubeginn der einzelnen Projekte aufgestellt.