„Die verlorene Insel“ erzählt die wahren Geschichten und Tragödien der Menschen und ihrer Lebensumstände, die sich seit 2014 grundlegend verändert haben. Seitdem leben die einen Bewohner der Krim unter Besatzung, die anderen schlicht in einem anderen Land. Doch wie sieht ihre Lebenswirklichkeit aus? Unternehmer und Rentner, Krimtataren, Studenten und Aktivisten, Menschenrechtler und Militärangehörige, Menschen mit unterschiedlichen politischen und ideologischen Ansichten – sie alle erzählen offen ihre Geschichten: Einige versuchen, ihrem stillen, dumpfen Schmerz Worte zu verleihen, andere haben genug vom Schweigen und der Angst. Dieses Buch ist die Stimme der annektierten Krim – in einer beeindruckenden Vielstimmigkeit von Einzelschicksalen, die zu einer einzigen großen und gemeinsamen Erzählung verschmelzen, die noch nicht abgeschlossen ist.
Stimmen zum Buch:
„Die Annexion der Krim durch Russland hat die geopolitische Lage und die politische Weltkarte verändert. Und obwohl die Halbinsel eine so wichtige Rolle in der jüngsten Weltpolitik gespielt hat, ist der reale Alltag dort nur schwer greifbar. Nataliya Gumenyuk ist eine der wenigen Journalistinnen, die regelmäßig auf die Halbinsel reisen, intime Kenntnisse über die Krim haben und diese mit Haltung und einem Auge fürs Detail vermitteln. Das macht die Lektüre ihres Buches zu einem Genuss. Sie erweckt die Krim zum Leben und gewährt dem Leser exklusive Einblicke in den Alltag der Menschen im Auge des politischen Sturms.“ – Peter Pomerantsev, Journalist und Schriftsteller
„Dieses Buch handelt von der Krim, die wir verloren haben, von einer Halbinsel, die zu einer Insel gemacht wurde, und von den Menschen, die auf ihr geblieben sind. Vor allem aber geht es in diesem Buch darum, warum die Ukraine nicht Russland ist. Ein Must-read.“ – Serhii Plokhy, Professor für Ukrainische Geschichte, Harvard-Universität
„Dieses Buch ist eine Chronik der Okkupation. Nicht in dem Sinne, dass es die wichtigsten Ereignisse und die Verbrechen des Aggressors dokumentiert, um sie der internationalen Weltöffentlichkeit vorzulegen. Sondern in dem Sinne, dass es das tägliche Leben der Halbinsel und seiner Bewohner, ihre Gedanken und Ansichten vor Augen führt – seit Beginn der Annexion und für die darauffolgenden fünf Jahre. 2014 habe ich miterlebt, wie sich das Bewusstsein vieler Bewohner der Krim unter dem Einfluss der Ereignisse in ihrem direkten Umfeld und durch die aggressive Propaganda zu verändern begann. Doch in diesem Buch wird man völlig surrealen Veränderungen sozialer Rollen begegnen. Das ist ein anschauliches und bewegendes Buch. Ich rate jedem, dem die Krim nicht gleichgültig ist, zu diesem Buch.“ – Oleksandr Kolchenko, ukrainischer Aktivist von der Krim und politischer Häftling in Russland 2014-2019
Über die Autorin
Nataliya Gumenyuk ist Autorin, Dokumentarfilmerin und Journalistin mit dem Schwerpunkt Konfliktberichterstattung. Seit dem Euromaidan und Beginn des Krieges in der Ukraine 2014 berichtet sie über die Ereignisse im Donezbecken und reist als eine von wenigen Reportern regelmäßig auf die besetzte Krim. Gumenyuk war 2013 Mitgründerin und bis 2020 Sonderberichterstatterin des ukrainischen Internet-Fernsehsenders Hromadske TV. Sie hat in über 60 Ländern gearbeitet und ist die Autorin des 2015 in der Ukraine erschienenen Buches „Der Tahrir-Platz. Auf der Suche nach einer verlorenen Revolution über den Arabischen Frühling“. Gegenwärtig leitet sie das Public Interest Journalism Lab, welches auf die Popularisierung eines Journalismus im Dienste der Öffentlichkeit sowie die Überwindung gesellschaftlicher Polarisierung hinarbeitet.