Hauptelemente des Planes sind unter Anderem:
- Den Schmuggel mit Wildtieren und Wildtierprodukten verhindern und die Ursachen des illegalen Handels bekämpfen;
- die Anerkennung von illegalem Wildtierhandel als schweres Verbrechen;
- bessere Implementierung und Umsetzung von Gesetzen;
- bessere Zusammenarbeit der verschiedenen Strafvollzugsbehörden und Länder innerhalb der EU;
- eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Herkunfts-, Transit- und Abnehmerländern.
Zudem sollen alle Mitgliedsstaaten geeignete temporäre Auffangstationen für lebend konfiszierte Tiere schaffen. Auch die Möglichkeit diese Tiere in ihre Ursprungsländer zurück zu bringen soll langfristig geplant werden. Das ist ein wichtiger Schritt um sicherzustellen, dass die überlebenden Opfer illegalen Wildtierhandels nach Beschlagnahmungen artgerecht gehalten und versorgt werden.
“Wir freuen uns sehr, dass die EU mit diesem umfassenden Plan und seiner Umsetzung beim weltweiten Artenschutz eine Führungsrolle übernehmen will. Ein Plan, bei dem alle betroffenen Behörden und Akteure kooperieren und sich koordinieren. So können sie effektiver im Kampf gegen den illegalen Wildtierhandel vorgehen.“, so Sonja van Tichelen, europäische Regionaldirektorin des IFAW (International Fund for Animal Welfare). „Wildtierverbrechen haben ungeahnte Ausmaße angenommen: alle 15 Minuten wird ein Elefant wegen seines Elfenbeins getötet, die Nashornpopulationen und viele andere Arten wie Reptilien und Vögel schwinden rapide dahin – hier ist schnelles und gut koordiniertes Handeln gefordert.“
Der IFAW setzt sich seit Jahren ein für ein Vorgehen der EU gegen die zerstörerischen Auswirkungen dieses Handels auf die Artenvielfalt, die auch Lebensgrundlage vieler Menschen ist. Dieser Handel hat auch negativen Einfluss auf die nationale und regionale Sicherheit sowie wirtschaftliche Entwicklungen.
Der illegale Wildtierhandel ist mit 15 Milliarden Euro Gewinn eines der lukrativsten kriminellen Geschäfte weltweit. Er rangiert in einer Liga mit internationalen Verbrechen wie dem Handel mit Drogen, Menschen und der Produktpiraterie.
Die EU fungiert als Markt, Transitroute und auch Quelle des illegalen Wildtierhandels. Etwa ein Drittel aller Elfenbeinkonfiszierungen weltweit finden in der EU statt, da Belgien, Frankreich, Portugal und Großbritannien als Haupt-Transitrouten genutzt werden. Besonders in diesen Ländern, zusammen mit Italien, den Niederlanden und Spanien werden ständig kleinere Mengen Elfenbein beschlagnahmt.
Zusätzliche Informationen:
- Alle Informationen zum EU Aktionsplan: https://ec.europa.eu/transparency/regdoc/rep/1/2016/EN/1-2016-87-EN-F1-1.PDF
- Die EU Kommission stellt den EU Aktionsplan genau drei Monate nach der offiziellen Präsentation des EU-Kommissionsberichtes „Larger than elephant, a conservation strategy for Africa“ Diese Zehnjahresstrategie, die von Naturschutz- und Entwicklungsexperten aus Organisationen wie dem IFAW oder aus der Kommission selbst verfasst wurde, stellt einen wichtigen Fortschritt im Schutz der Artenvielfalt durch die EU dar.
- Vom 1. bis 3. März findet in Den Haag die „Save Wildlife Conference“ unter der niederländischen EU-Präsidentschaft statt. Hauptthemen sind nachhaltige Lebensgrundlagen, wirtschaftliche Entwicklung sowie die Stärkung des Vollzugs.
- Der IFAW-Bericht Criminal Nature: The Global Security Implications of the Illegal Wildlife Trade beschreibt die Bedrohung von Tieren wie Elefanten und Nashörnern – aber auch von Menschen - durch illegalen Wildtierhandel. Um mehr über den illegalen Elfenbeinhandel zu erfahren, laden Sie sich hier das digitale Magazin des IFAW herunter Unveiling the Ivory Trade.