Nachdem der Gesetzgeber im Zuge der Rentenreform das Rentenniveau deutlich gekürzt hat, haben IG Metall und Gesamtmetall mit der Gründung der MetallRente frühzeitig reagiert und die Altersversorgung zum Bestandteil ihrer innovativen Tarifpolitik gemacht. Ziel ist es, den Beschäftigten bestmögliche Unterstützung beim Aufbau zusätzlicher Altersvorsorge zu geben. Für die Tarifparteien steht dabei die betriebliche Altersversorgung im Fokus. Die Beschäftigten haben die Möglichkeit der tariflich geregelten Entgeltumwandlung für den Aufbau einer ergänzenden Altersversorgung. Darüber hinaus wurden die vermögenswirksamen Leistungen per Tarifvertrag in altersvorsorgewirksame umgewandelt. Damit ist der Betrag von jährlich 319,08 Euro als Beitrag zur Rente garantiert. Die IG Metall bewertet das mit dem Arbeitgeberverband vereinbarte Vertragswerk ausgesprochen positiv. Hartmut Meine stellt in diesem Zusammenhang aber klar: "Die IG Metall nimmt an ihrer Kritik der Rentenreform und Heraufsetzung des Renteneintrittsalters auf 67 nichts zurück. Wir sind aber im Interesse unserer Mitglieder gefordert, mit einer innovativen Tarifpolitik geeignete Instrumente gegen die drohende Altersarmut zu schaffen".
"Wir haben die Weichen für ein zukunftssicheres Konzept über 2008 hinaus gestellt und sind der sozialpolitischen Verantwortung vorausschauend gerecht geworden", so Dietrich Kröncke, Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall. Es sei ein tragfähiges Modell entstanden, das weder einseitig von Gewerkschafts- noch von Arbeitgeberinteressen geleitet sei.
Das Ziel der beiden Tarifverträge aus den Jahren 2001 und 2006 sei erfüllt worden. "Die Mitarbeiter haben eine sehr attraktive Versorgungsmöglichkeit gefunden und die Betriebe müssen nicht selbst nach Versorgungspartnern recherchieren." Kröncke betonte, die Rentenaufstockung sei wichtiges Thema in der Sozialpolitik. "Der Gesetzgeber hat uns, den Tarifpartnern, mit der Entgeltumwandlung eine zentrale Rolle zugewiesen. Unsere Unternehmen übernehmen die ihnen übertragene Treuhänderfunktion sehr gewissenhaft." Dass die freiwillige private Vorsorge greife, liege im ureigensten Interesse der Betriebe. "Denn die negative Folge wäre ein weiterer Anstieg der Sozialversicherungsbeiträge. Und dies ginge zu Lasten der Wettbewerbsfähigkeit und auf Kosten der Arbeitsplätze."
Kröncke betonte, dass eine Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 dringend erforderlich sei. Er appellierte an Politik und Gewerkschaften, dieses endlich zu akzeptieren. Verantwortungslos sei es aus Sicht der Arbeitgeber, wenn durch ungerechtfertigte Schlagzeilen die freiwillige Altersvorsorge in ein negatives Licht gerät. "Quotenträchtige Fernsehbeiträge und öffentliche Diskussionen sorgen für Verwirrung und zerstören Vertrauen."
MetallRente ist heute mit rund 250.000 Versicherten größtes industrielles Versorgungswerk mit Angeboten für betriebliche und private zusätzliche Altersvorsorge und die Absicherung von Berufs- und Erwerbslosigkeit und Hinterbliebenen. "Das Versorgungswerk hat sich in kürzester Zeit zu einem bundesweiten Industriestandard sowohl für kleine und mittlere Unternehmen wie auch für Großunternehmen in der Metall- und Elektroindustrie entwickelt", sagt Heribert Karch, Geschäftsführer von MetallRente. "Maßgeblicher Anteil", so Karch weiter, "kommt den Tarifvertragsparteien zu. Denn sie haben den notwendigen tarifvertraglichen Rahmen für die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Entgeltumwandlung gesetzt und mit dem Tarifvertrag über altersvorsorgewirksame Leistungen einen zukunftsweisenden Schritt für eine ergänzende Altersvorsorge vollzogen."