"Die Warnstreiks haben Bewegung bei den Arbeitgebern erzeugt", sagte Helga Schwitzer, das für Tarifpolitik zuständige Vorstandsmitglied der IG Metall, am Mittwoch in Frankfurt. "Ich hoffe, dass die Arbeitgeber am kommenden Montag mit einem substantiellen Angebot kommen, das die Leistung der Menschen würdigt und das eine Lösung am Verhandlungstisch möglich macht." Scharf kritisierte die Gewerkschafterin die Aussperrung der Beschäftigten in zwei Betrieben in Rheine. "Aussperrungen sind unmenschlich und vergiften das Klima", sagte Schwitzer. Unter diesen Umständen habe sie große Zweifel, ob die Arbeitgeber in den Gesprächen am Montag "wirklich auf Konfliktlösung setzen."
Betroffen sind in der Branche rund 120 000 Beschäftigte. Die IG Metall fordert 5,5 Prozent mehr Geld und moderne Entgeltregelungen. Nachdem die Arbeitgeber auch in der dritten Verhandlungsrunde am 25. März 2008 lediglich 2,2 Prozent für 14 Monate und weitere 1,8 Prozent für zehn Monate angeboten haben, waren die Gespräche ohne Nennung eines neuen Termins unterbrochen worden. Die IG Metall kritisierte, dass dieses Angebot unterhalb der Inflationsrate liegt und somit zu einem Reallohnverlust führen werde. Zudem sollten die angebotenen individuellen Einmalzahlungen von 0,5 Prozent verringert oder gestrichen werden können. Die von der IG Metall geforderte Übernahme der Ausgebildeten in unbefristete Arbeitsverhältnisse lehnen die Arbeitgeber ab.