Das Management hat bekannt gegeben, dass sie an dem Verkaufsprozess festhalten und als bevorzugten Bieter für die deutschen Standorte Varel, Nordenham und Augsburg ein Joint Venture mit der Bietergruppe MT Aerospace (OHB) mit dem Finanzinvestor Cerberus (USA) ausgewählt haben. Bis Sommer 2008 soll ein endgültiges Ergebnis erzielt werden. Ziel des Managements ist es mindestens über drei Jahre eine Minderheitsbeteiligung zu erhalten.
Der vom Management geplante Veräußerungsprozess für Laupheim soll so weiter laufen wie geplant. Aussagen zu Laupheim wurden in der heutigen Sitzung vom Management nicht gemacht.
In der kurzen Sitzung wurden weder Konzepte noch die Wirtschaftlichkeitsberechnung dargestellt. Der Gesamtbetriebsrat hat nochmals seine Position gegen die geplanten Verkäufe der Standorte erklärt. Die heutige Entscheidung bestätigt unsere große Sorge über die Zukunft von Airbus und insbesondere die der betroffenen Standorte.
Gemeinsam mit dem Augsburger EADS-Betriebsrat werden in dieser Auseinandersetzung mit den Kolleginnen und Kollegen unsere Forderungen mit Nachdruck weiter einbringen.
Diese sind:
- eine langfristige Standortgarantie für die betroffenen Werke durch die Zusage der heutigen Arbeitspakete in den laufenden Programmen. Speziell für Augsburgkeine Trennung der militärischen und zivilen Fertigung
- die Beteiligung an den Arbeitspaketen des A350XWB und dem Nachfolger der heutigen A320-Familie, mit den entsprechenden Investitionen
- der vertragliche Ausschluss von weiteren Verlagerungen durch die potentiellen Investoren.
- ein langfristiger Kündigungsschutz bis mindestens 2015
- die langfristige Fortführung der tariflichen und betrieblichen Regelungen
- die langfristige Fortführung der arbeitsrechtlichen und sozialrechtlichen Standards sowie die Weiterentwicklung der Arbeitsbedingungen
Der Stil des Managements, fünf Tage vor Weihnachten den Beschäftigen in dieser Art und Weise mitzuteilen, daß das Management weiter am Verkauf festhält, ist unerträglich und zeigt den fehlenden Respekt zu den Menschen in diesem Unternehmen.
Mit der Entscheidung gegen Spirit als bevorzugten Bieter ist der drohende Ausverkauf der deutschen Luft- und Raumfahrt vorerst abgewendet.
"Die Mitarbeiter erwarten, wenn es zu einem Joint Venture mit MT Aerospace kommt, eine langfristige Zukunftsperspektive und dazu müssen die Konzepte auf den Tisch", so Rüdiger Lütjen, Gesamtbetriebsratsvorsitzender Airbus Deutschland.
Jutta Blankau, Bezirkleiterin der IG Metall: " Von Entwarnung kann noch nicht die Rede sein. Nach dieser Entscheidung ist es wichtig, dass Airbus und MT Aerospace jetzt zügig ihre Konzeptionen auf den Tisch legen. Die Menschen brauchen Klarheit wohin die Reise geht!"
Wir werden die Situation gemeinsam mit der IG Metall bewerten und im Neuen Jahr mit Nachdruck gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen für unsere Forderungen streiten.