Vorbehalte der Anwohner gegen die Bauprojekte an der Spree sollten ernst genommen werden, betonte Eder. Die generell ablehnende Haltung einiger weniger Aktivisten dürfe aber nicht dazu führen, dass bereits zum Teil rechtskräftige Bebauungspläne als unwirksam erklärt werden. Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hätte die städtebaulichen Vorhaben besser kommunizieren müssen, betonte Eder.
Ungeachtet des Bürgervotums werde der Bezirk die bereits rechtsverbindlichen Bauplanungen umsetzen müssen, erklärte der IHK-Hauptgeschäftsführer. Sollte dies nicht geschehen, müsse die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung das von gesamtstädtischer Bedeutung geprägte Projekt Mediaspree an sich ziehen. Denn neben städtebaulichen Fragen seien auch wirtschaftliche Aspekte zu beachten. Berlin mit einer überdurchschnittlichen Arbeitslosenquote von 13,6 Prozent und einer unter Bundesdurchschnitt wachsenden Wirtschaft brauche nichts dringender als Investitionen und Arbeitsplätze. Zudem drohten Schadensersatzforderungen der Investoren in dreistelliger Millionenhöhe.
Fragen werfe aber auch der Bürgerentscheid selbst auf, so Eder. Unverständlich sei, dass nur in einem Bezirk - und dann mit einem Quorum von nur 15 Prozent - über ein gesamtstädtisch bedeutsames Vorhaben entschieden wurde. Einige Tausend Bürger hätten über Milliarden-Investitionen und rund 40.000 neue Arbeitsplätze den Stab gebrochen.