In einem von der IHK-Vollversammlung einstimmig verabschiedeten Positionspapier wird der rot-rote Senat aufgefordert, den Hebesatz von derzeit 410 auf 390 Punkte zu senken. Damit würden die Unternehmen um jährlich etwa 60 Millionen Euro entlastet. Hintergrund dieses Vorstoßes sind die viel niedrigeren Gewerbesteuerhebesätze im so genannten Speckgürtel und der wachsende Wettbewerb zwischen den Bundesländern Berlin und Brandenburg.
"Eine Senkung des Hebesatzes wäre auch ein gutes Signal für mehr Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Berlin", betonte heute IHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer. Das bewiesen zahlreiche Beispiele im In- und Ausland. Eine verstärkte Ansiedlung von Unternehmen in Berlin führe auch zu mehr wirtschaftlichem Wachstum und mehr Wohlstand in Berlin.
In ihrem Positionspapier verweist die IHK-Vollversammlung darauf, dass die Gewerbesteuer einen bedeutenden Kostenfaktor darstellt. Dieser beeinflusse maßgeblich Standortentscheidungen - neben anderen Faktoren wie eine gute Infrastruktur, günstige Fördermöglichkeiten und dem Potential an Fachkräften.
Der IHK-Präsident verwies auch darauf, dass die Berliner Wirtschaft 2007 durch die Erhöhung der Grund- und Grunderwerbssteuer überproportional belastet wurde. Dies habe zu Wettbewerbsnachteilen geführt. Ohnehin liege die Ertragskraft der Berliner Unternehmen weit unter dem Niveau von Städten wie Hamburg oder München.