Maschinenbau
Der Maschinenbau befindet sich weiter im Boom. Dies hat mittlerweile erfreuliche Auswirkungen auf die Beschäftigung. Derzeit will jeder dritte Maschinenbauer in der Region den Personalbestand ausbauen. Insgesamt kratzt die Branche in Deutschland wieder an der Eine-Million-Beschäftigungsmarke. Damit hat der Maschinenbau im industriellen Bereich die meisten zusätzlichen Arbeitsplätze geschaffen. Dies ist allerdings wenig verwunderlich. Immerhin ist die Produktion im Jahre 2007 um rund elf Prozent gestiegen. Für das laufende Jahr werden weitere fünf Prozent Zunahme vorhergesagt. Seit 2003 hätte sich damit die Produktion um satte 40 Prozent ausgeweitet. Eine solche Wachstumsphase gab es seit Ende der fünfziger Jahre nicht mehr. Damit hat der Maschinenbau im Jahre 2007 diversen Hindernissen getrotzt: Weder die Finanzkrise in den USA, noch die dortige konjunkturelle Abschwächung, noch der hohe Euro-Kurs konnten die positive Entwicklung bremsen. Im Gegenteil: Zeitweise berichtete die Branche über Auslastungsraten von 92 Prozent - mehr geht kaum. Maßgeblich getragen wurde der Aufschwung von der starken und ungebremsten Nachfrage aus China, Indien, Russland und den ölfördernden Staaten. Dagegen hat sich die Inlandsnachfrage schon wieder etwas beruhigt. Für das kommende Jahr geht die Branche von einer weiter stabilen internationalen Nachfrage, aber auch von einer deutlich nachlassenden Dynamik in den USA und einem weiterhin hohen Euro-Kurs aus.Der Klimaindex des Maschinenbaus liegt bei 134,3 gegenüber 140,1 im Vorjahr.
Mineralwasser
Im südlichen Teil des Wetteraukreises sind einige bekannte Mineralbrunnen ansässig. Nachdem der Sommer 2007 ausgefallen ist, beklagt die Branche einen leichten Absatzrückgang im Jahresverlauf. Weiter zugenommen hat allerdings der Absatz von Mineralwässern mit wenig oder ohne Kohlensäure. Die kohlensäurefreie Variante konnte um rund 13 Prozent zulegen. Bei den klassischen, stark kohlensäurehaltigen "Sprudeln" ist ein Absatzrückgang um rund sechs Prozent zu verzeichnen. Der Absatzrückgang wäre noch gravierender ausgefallen, hätte es keine Absatzzuwächse im Discountbereich gegeben.Die Branche kommt bei der aktuellen Umfrage auf einen Klimaindex von 70,0, gegenüber 65,5 im Vorjahr.
Baugewerbe
Die Branche kann auf ein verbessertes Klima im Vergleich zum Vorjahr zurückblicken. Offenbar hat die Stimmung nur wenig unter den bekannten allgemeinen Risiken gelitten. Mit den Auftragsbeständen und den Auslastungen war die Branche zufrieden, weniger mit dem Umsatzplus von rund vier Prozent. Für das kommende Jahr erhofft man sich eine weiter steigende Nachfrage aus der gewerblichen Wirtschaft. Trotz zunehmender Kreditrisiken bleibt die Investitionsneigung lebhaft. In den vergangenen zwei guten Baujahren profitierten die Unternehmen insbesondere von der Nachfrage nach Fabrik- und Werkstattgebäuden. Für 2008 hofft man überdies auf eine anziehende Nachfrage nach Bürogebäuden. Auch vom öffentlichen Bau erwartet man für das laufende Jahr einiges. Die jahrelange Zurückhaltung bei der Investitionsneigung von Städten und Gemeinden wurde aufgegeben. Für 2008 erwartet man Impulse aus großflächigen städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen. Im Wohnungsbau war 2007 ein Jahr der Lücke: Das Auslaufen der Eigenheimzulage und die Mehrwertsteuererhöhung waren dafür verantwortlich. Im Jahre 2007 wurden im Vergleich zu 2006 rund 40 Prozent weniger Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser erteilt. Für das laufende Jahr geht man im Wohnungsbau lediglich von einer Stabilisierung auf niedrigem Niveau aus.Der Klimaindex der Bauwirtschaft liegt bei 109,5, gegenüber 97,5 im Vorjahr.
Gastgewerbe
Auch für die Gastronomen fiel der Befragungszeitraum in eine entscheidende Phase: Die Weihnachtsfeiern fanden statt, fielen aber zum Teil etwas bescheidener aus als in den vergangenen Jahren. Damit konnte ein halbwegs zufrieden stellendes Jahresergebnis erzielt werden. Für die kommenden Monate sind die Wirte und Hoteliers zurückhaltend: Die Konsumlaune habe sich wieder eingetrübt. Als Gründe werden steigende Lebensmittel- und Energiepreise sowie die Mehrwertsteuererhöhung genannt. Im Trend seien weiterhin traditionelle Gerichte sowie erlebnis-orientierte Konzepte, um den gestiegenen Gästeerwartungen gerecht zu werden. Zu einem Dauerthema scheint sich das Rauchverbot in der Gastronomie zu entwickeln. Während viele Restaurants gut mit der neuen Regelung leben können, klagt insbesondere die "getränkegeprägte Gastronomie" über ausbleibende Gäste: In den Monaten Oktober und November, den beiden Monaten nach Inkrafttreten des Rauchverbotes, sind die Umsätze von Bierkneipen um fast acht Prozent eingeknickt.
Der Klimaindex im Gastgewerbe liegt bei 114,0 gegenüber 93,5 im Vorjahr.
Einzelhandel
Das Jahr des Einzelhandels war zunächst geprägt von Vorzieheffekten aus der Mehrwertsteuererhöhung. Gerade größere Anschaffungen wurden noch vor der dreiprozentigen Steuererhöhung vorgenommen. Anschließend führte die außergewöhnliche Teuerung bei einer Vielzahl von Lebensmitteln und bei der Energie zu einer gebremsten Kauflust. Mit einem Rohölpreis von mehr als 100 Dollar hatte vor Jahresbeginn keine Prognose kalkuliert. Genau so unvermittelt kamen die erheblichen Preiserhöhungen bei Lebensmitteln wie Butter, Käse, Milch oder Brot. Damit war 2007 das schlechteste Jahr seit 2002 und führte zu einem preisbereinigten Minus von ca. 1,5 Prozent. Das diesjährige Weihnachtsgeschäft, das für den Einzelhandel stets von eminenter Bedeutung ist, blieb ebenfalls klar hinter den Erwartungen zurück. Für das laufende Jahr hofft die Branche auf weiter steigende Beschäftigtenzahlen, auf höhere Einkommen und auf eine Entspannung bei den Energie- und Lebensmittelpreisen. Nicht für alle Sparten war schließlich das Jahr 2007 ein schwieriges: Im Einzelhandel mit Kleidung, Schuhen, Kosmetik und Arzneimittel gab es deutliche Umsatzsteigerungen.Der Klimaindex im Einzelhandel liegt bei 76,6, exakt auf dem gleichen Wert wie im Vorjahr.
Medizintechnik
In der Region Mittelhessen und dem Wetteraukreis soll in den nächsten Jahren ein Cluster für Medizintechnik entstehen. Im Oktober 2007 überreichte Ministerpräsident Roland Koch im Rahmen einer Auftakt-Veranstaltung einen Fördermittelbescheid an die Verantwortlichen in der Region. Dies war zugleich der offizielle Startschuss für die Inbetriebnahme des Clustermanagements. Wir haben sämtliche Firmen aus unserem Bezirk, die in dieses Raster fallen, mit in die Konjunkturbefragung aufgenommen und die Branche zusätzlich ausgewertet. Hierunter fallen Unternehmen aus dem Bereich Pharma genauso wie Verpackungshersteller oder Dienstleister, die mit der Branche intensiv zusammenarbeiten.Der Klimaindex in der Medizintechnik liegt bei 119,5, gegenüber 132,8 im Vorquartal. Die Branche wurde im Frühjahr erstmals ausgewertet. Deshalb ist ein Vergleich mit dem Vorjahr erst bei der kommenden Umfrage möglich.