„Die konjunkturelle Erholung hat sich im vergangenen Jahr auch auf dem Arbeitsmarkt in unserer Region bemerkbar gemacht“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Swoboda. In der Bundesstadt Bonn wurde der zweithöchste Beschäftigungsstand nach 1999 erreicht und auch im Rhein-Sieg-Kreis war ein leichter Aufwärtstrend zu verzeichnen. „Die Beschäftigungsrückgänge im Rhein-Sieg-Kreis seit 2001 sind auf die – im Vergleich zu Bonn - größere Bedeutung des verarbeitenden Gewerbes und des Baugewerbes zurück zu führen“, so Swoboda. Hier sei aber der Arbeitsplatzabbau in 2006 gestoppt worden.
Generell profitiere der IHK-Bezirk Bonn/Rhein-Sieg von der starken Stellung des Dienstleistungsgewerbes: „Die starken Beschäftigungsverluste in der Industrie und dem Baugewerbe konnten in den vergangenen Jahren durch Zuwächse im Dienstleistungsgewerbe aufgefangen werden“, stellt der Hauptgeschäftsführer fest: „Das war nicht in allen Regionen Deutschlands und Nordrhein-Westfalens möglich. Wir stehen in Bonn/Rhein-Sieg deshalb noch immer sehr gut da, müssen aber unsere Hausaufgaben etwa in der besseren Verzahnung von Wirtschaft und Wissenschaft machen. Wir müssen uns auf unsere Stärken besinnen und etwa mit der ITK-Branche und dem Gesundheitssektor auf Wachstumsfelder setzen.“ Hier setze die gemeinsame Wachstumsinitiative der IHKs Bonn/Rhein-Sieg und Köln an: „Mit unserer „Initiative Wachstum“ wollen wir Wachstum und mehr Wertschöpfung erreichen, neue Visionen und Projekte entwickeln. Sie will die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit verbessern, im Wirtschaftswachstum zu anderen Metropolregionen aufschließen, Arbeitsplätze und Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen und neue Ansiedlungen und Investitionen gewinnen. Diese Initiative der IHKs soll durch das privatwirtschaftliche Engagement der Unternehmen getragen werden.“ Dienstleistungssektor macht Verluste in der Industrie und im Bau wett.
Seit 1999 gingen im verarbeitenden Gewerbe in Bonn/Rhein-Sieg über 11.000 Arbeitsplätze verloren, im Baugewerbe waren es fast 4.000. Dagegen wurden bei den unternehmensnahen Dienstleistungen fast 10.000 und bei den sonstigen öffentlichen und privaten Dienstleistungen fast 8.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mehr gezählt. Swoboda: „Wir müssen aber auch einen starken Rückgang bei den Beschäftigten in der öffentlichen Verwaltung verzeichnen, wo sich die finanziell bedenkliche Situation der öffentlichen Haushalte, aber auch die Auswirkungen des Bonn-Berlin-Gesetzes ausgewirkt haben.“