"Heute ist das Haus am Zehnhoff-Söns solide augestellt", stellte Geschäftsführer Alfons Söns in seiner Rede fest. Die einstige Einzelunternehmung August am Zehnhoff firmiert als OHG und Besitzgesellschaft mit den Partnern Wilhelm Söns und seinen Söhnen Gregor und Alfons. Das operative Geschäft wird von der Am Zehnhoff-Söns GmbH - International Logistic Services mit den Geschäftsführern Gregor und Alfons Söns betrieben. Schließlich wurden im Jahre 2004 im Rahmen eines Public Private Partnerships die Bonner Hafenbetriebe GmbH gegründet und der Hafen privatisiert.
Mit zur Zeit 140 Mitarbeitern und einem Umsatz von 25 Millionen Euro ist die Am Zehnhoff Gruppe insbesondere in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen. In den nächsten fünf Jahren will das Unternehmen am Bonner Hafen in Graurheindorf über zehn Millionen Euro investieren, so dass die Erfolgsgeschichte des in der 3. Generation geführten Familienunternehmens fortgesetzt wird. "Wir sind international ausgerichtet und wir werden uns weiter ausdehnen. Das gilt vor allem für China und Südostasien. Wir planen hier weitere Joint Ventures und wir wollen auch in andere fremde Märkte investieren, zum Beispiel in die USA, wo wir ebenfalls geschäftlich aktiv sind", sagte Alfons Söns. Das Programm für das nächste Jahrzehnt sei sehr ehrgeizig und stehe unter dem Motto: Global Logistics at Local Services.
Geschäftsführer Gregor Söns wies ferner darauf hin, das seit zwei Wochen 50 neue Sattelzugmaschinen im Betrieb sind, die nicht nur mit der neuesten Sicherheitstechnologie ausgestattet sind, sondern auch extrem umweltfreundlich mir Rapsöl betankt werden: "Wir setzen auf den Einsatz von regenerierbaren Rohstoffen, ohne heute zu wissen, ob hieraus auch schlußendlich wirtschaftliche Vorteile erwachsen."
Seniorchef Wilhelm Söns erinnerte in seiner Ansprache an den Firmengründer August am Zehnhoff, der 1907 als 28jähriger in Bonn eine Speditionsfirma mit "Schiffahrt und Lagerung" gründete. Hauptaufgabengebiete waren der Schiffsumschlag, Lagerung und Verteilung der Güter über den Rhein. 1910 erwarb Am Zehnhoff in der Römerstraße in Bonn ein Gelände von über 3.000 Quadratmetern für Geschäftshaus. Lagerhäuser und Stallungen. Zwischen den beiden Weltkriegen bildeten das Hafengeschäft, das Lagereigeschäft und die Lkw-Verkehre die Schwerpunkte. August am Zehnhoff erwarb als erster Spediteur bei der Gründung der neuen Handelswerft in Bonn-Rheindorf im Jahre 1924 Grund und Boden - und ein Speditionslagerhaus mit Gleis-, Wasser- und Straßenanschluss. "Leider wurden die Gleise des Eisenbahnanschlusses 1968 gekappt. Heute erkennen auch die Kommunalpolitiker wie wenig klug diese damalige Entscheidung gewesen ist", sagte Wilhelm Söns.
Im zweiten Weltkrieg wurden die Betriebseinrichtungen des Unternehmens zu einem erheblichen Teil durch Bombenangriffe zerstört. Das persönliche Schicksal traf am Zehnhoff aber noch härter: Im Januar 1945 wurde August am Zehnhoff von den Nationalsozialisten verschleppt und ist wahrscheinlich im Konzentrationslager Buchenwald zu Tode gekommen. Nach dem Weltkrieg hatte das Unternehmen schwierige Jahre zu bewältigen, bis 1958 der heutige Seniorchef die Geschicke des Unternehmens übernahm und die Erfolgsgeschichte fortgeschrieben wurde.
Bürgermeister Helmut Joisten ging in seinem Grußwort für die Stadt Bonn neben dem wirtschaftlichen Erfolg auch auf das gesellschaftliche Engagement des Unternehmens ein. Der Bonner Hafen sei als Drehkreuz zur Welt eine wichtige Basis der regionalen Wirtschaft für den internationalen Handel. "Am Zenhhoff-Söns betreibt den Bonner Hafen sehr erfolgreich, was auch dem städtischen Haushalt zu Gute kommt. Die Stadt Bonn steht zu ihrem Hafen, der an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden pro Tag geöffnet ist. Bonn muss einen öffentlichen Hafen haben als wichtiger Arbeitsplatzstandort und als wichtige Infrastruktureinrichtung für örtliche Wirtschaft", sagte Joisten.
IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Swoboda stellte die erfolgreiche Entwicklung des Familienunternehmens Am Zehnhoff-Söns, ohne die die Wachstumsgeschichte des Bonner Hafens nicht möglich gewesen sei, heraus. Das Unternehmen habe in den vergangenen Jahren zahlreiche neue Arbeitsplätze geschaffen, 1976 beschäftigte Am Zehnhoff-Söns 26 Mitarbeiter, heute sind es 140. "Mit einer Ausbildungsquote von zehn Prozent ist Am Zehnhoff-Söns auch ein herausragendes Beispiel für die Ausbildungsbereitschaft der mittelständischen Unternehmen in unserem Kammerbezirk", sagte Swoboda. Die Vertreter der Unternehmens engagierten sich auch in den Gremien der IHK für die Belange der regionalen Wirtschaft. So ist z. B. Alfons Söns Mitglied der IHK-Vollversammlung und Vorsitzender des IHK-Verkehrsausschusses.