"Zusammen sind wir stärker, alleine können wir das notwendige Know-how nicht zu so günstigen Kosten vorhalten. Außerdem können wir gemeinsam bessere Veranstaltungen ausrichten. Das nutzt unserer Wirtschaft, deswegen arbeiten wir zusammen", begründet Hauptgeschäftsführer Hartwig Rohde von der IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern die Kooperation. Mit vereinten Kräften beraten die IHK-Experten seither die Mitgliedsunternehmen und organisieren gemeinsam Veranstaltungen, Messen und Reisen. "Der Verbund hat sich bewährt. Durch die Arbeitsteilung zwischen den drei IHKs kann ohne zusätzlichen Personalaufwand eine riesige Bandbreite abgedeckt werden", stellt Oliver Oehms fest, Außenwirtschaftsberater der IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern. In Zusammenarbeit mit dem internationalen Netz der Auslandshandelskammern bieten er und seine Kollegen den Unternehmen zu fast allen Ländern der Erde Informationen an, und sie können die nötigen Kontakte zu den deutschen Auslandshandelskammern als Partner der IHKs herstellen. Die Bilanz nach zwei Jahren Serviceverbund ist erfreulich: Rund 2.600 im Ausland tätige Unternehmen werden von den drei IHKs aktiv betreut, die Mehrheit davon kleine und mittelständische Betriebe. Knapp 17.000 Anfragen von Unternehmen bearbeiteten die Experten des Serviceverbundes. Etwa 2.000 Carnets, mit denen Unternehmen ihre Waren beispielsweise auf Messen im Ausland ausstellen können, ohne die sonst nötigen Sicherheiten zu hinterlegen, wurden ausgestellt. Dazu kamen in zwei Jahren 54.000 Ursprungszeugnisse, die die Herkunft einer Ware eindeutig bescheinigen, und fast 30.000 Bescheinigungen von Rechnungen ins Ausland.
Darüber hinaus haben sich die Veranstaltungen des Serviceverbundes zu Publikumsmagneten entwickelt: In den vergangenen 24 Monaten besuchten über 4.000 Unternehmer die Veranstaltungen und Seminare an den drei Standorten. Die Bandbreite der vorgestellten Länder reichte dabei von A wie Algerien bis V wie Vietnam. Auch praktische Fragen des Zollrechts werden in regelmäßigen Seminaren und Arbeitskreisen den Unternehmensvertretern vermittelt. So verfolgte der "Arbeitskreis Zoll Südhessen", der Praktiker aus den international tätigen Unternehmen vereint, im vergangenen Jahr mit Sorge die Diskussion um die Reform der Zollverwaltung. Angesichts der weiterhin steigenden Bedeutung des Außenhandels gerade für kleine und mittlere Betriebe haben sich die drei IHKs in diesem Zusammenhang für den Fortbestand der Zollämter Bensheim und Hanau ausgesprochen. "Wir betreuen zunehmend kleine Betriebe bei ihren ersten Schritten im Ausland", begründet Hauptgeschäftsführer Rohde das Vorgehen. "Für diese ist ein regional verwurzeltes Zollamt unabdingbar." In den kommenden Monaten werde man gemeinsam mit der zuständigen Oberfinanzdirektion in Koblenz an unternehmensnahen Lösungen arbeiten.
Erfolgreich angenommen wird ferner der gemeinsame "Newsletter International" des Serviceverbundes. Ihn haben mittlerweile über 4.000 Unternehmen abonniert. Unternehmen mit Interesse am "Newsletter International" oder am außenwirtschaftlichen Veranstaltungsprogramm der südhessischen IHKs erhalten weitere Informationen bei der IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern .