Zum Hintergrund: Zwischen 2003 und 2006 wurde im Gemeinderat immer wieder über eine Erhöhung des Gewerbesteuerhebesatzes für die Reutlinger Betriebe diskutiert. Die IHK hat sich als Interessenvertretung ihrer über 5 400 Mitgliedsunternehmen in der Stadt Reutlingen mehrfach deutlich dagegen ausgesprochen. Im Zuge der Verabschiedung des Doppelhaushaltes 2007/2008 wurde aber dann doch die Anhebung von Grund- und Gewerbesteuer zum 1. Januar 2009 beschlossen.
"Standortvorteil nicht ohne Not aufgeben"
Die kommunalen Hebesätze sind für die Unternehmen wichtige Standortfaktoren. Die Stadt Reutlingen hat im Jahr 2006 selber noch damit geworben, dass der Gewerbesteuerhebesatz mit 350 Prozent zu den günstigen unter allen Großstädten in Deutschland zählt. "Diesen Standortvorteil sollte Reutlingen nicht ohne Not aufgeben", erläuterte Schwörer. "Natürlich hat die Kommune viele zusätzliche Ausgaben zu schultern, etwa für die wichtige Aufgabe Kinderbetreuung, zugleich stehen wir als Standort im überregionalen Wettbewerb." Die beschlossene Umfrage soll Klarheit bringen und wird differenziert auf mögliche und zu erwartende Auswirkungen der Gewerbsteuererhöhung eingehen.
30 Jahre für den Scheibengipfeltunnel
"Seit fast 30 Jahren kämpfen wir nun für die Ortsumfahrung", erklärte Ernst-Reinhard Beck, Mitglied des Bundestags und Gast bei der Sitzung des IHK-Gremiums. Die Reutlinger Bürger und Unternehmer ließen tagtäglich viel Zeit und Geld im innerstädtischen Verkehr. "Die Ortsumfahrung ist wichtig und dringlich, das Vorhaben steht daher außer Frage", sagte der Bundestagsabgeordnete. Bei seinem Auftritt vor dem IHK-Gremium Reutlingen ging Beck auch auf das Thema Mindestlöhne ein: "Sie sind ein Angriff auf die Tarifautonomie und werden reguläre Arbeitsplätze im Niedriglohnbereich vernichten."
IHK-Service Fragen zum IHK-Gremium Reutlingen beantwortet IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp unter Telefon 7121 2 01 - 1 10 oder per E-Mail epp@reutlingen.ihk.de.