"Wir brauchen mehr Existenzgründungen in unserer Region", sagt Dr. Wolfgang Epp, Hauptgeschäftsführer der IHK Reutlingen. Mit 140 Gewerbeanmeldungen je 10 000 Erwerbstätigen liegen die Landkreise Reutlingen, Tübingen und Zollernalb im Baden-Württemberg-Vergleich nur auf dem vorletzten Platz. Das soll sich mit "IHK Campus Start-up" ändern. Studenten und Absolventen der Hochschulen sowie jungen Wissenschaftlern soll der Weg zum eigenen Unternehmen geebnet, Forschungsergebnisse sollen in marktfähige Produkte überführt werden. "Gründungen sind enorm wichtig, weil aus jeder neuen Firma letztlich Arbeitsplätze entstehen, die wir für die Zukunft dringend benötigen", so Epp.
Gemeinsame Plattform
Die fünf Partner werden künftig eine gemeinsame Plattform aus Beratungsressourcen und Dienstleistungen bilden. Die Gründer sollen in allen Phasen des Unternehmensaufbaus Unterstützung finden. Der "IHK-Campus Start-up" will die Gründungsprojekte vor allem langfristig unterstützen. Die beteiligten Einrichtungen werden unterschiedliche Schwerpunkte setzen: Die Hochschule Reutlingen stellt Angebote zu den Themengebieten "Businessplanerstellung" und "Innovationsmanagement" zur Verfügung. Die Universität Tübingen wird insbesondere Forschungsprojekte begleiten und ihre Einrichtungen jungen Forschern zur Verfügung stellen. Die Hochschulen Albstadt-Sigmaringen und Rottenburg bieten Informationsveranstaltungen, Einzel- und Gruppenberatungen an. Die Koordination und Organisation aller Maßnahmen, Basisberatungen etwa zu Fragen der Rechtsformwahl, Förderprogrammen und anderen Fragen, die für Gründer wichtig sind, übernimmt die IHK Reutlingen. Alle Veranstaltungen und Beratungsangebote stehen den Studierenden aller vier Hochschulen zur Verfügung.
Mehr Gründungen in Neckar-Alb
Der "IHK-Campus Start-up" wird vom europäischen Sozialfonds gefördert. Er soll wesentlich dazu beitragen, Existenzgründungen in der Region Neckar-Alb quantitativ wie qualitativ auszubauen. "IHK-Campus Start-up" strebt weitere Zusammenarbeiten an. So ist geplant, die Wirtschaftsförderer der Hochschul-Städte in einem Projekt-Beirat zu integrieren, um so den Kontakt zwischen Wirtschaft und Verwaltung zu vereinfachen. Außerdem soll mit weiteren regionalen Forschungsinstituten kooperiert werden.