Bei den IHKs in Schleswig-Holstein sind bis Mitte August 8.993 neue Ausbildungsverträge eingetragen worden. Das ist eine deutliche Steigerung von 702 Verträgen oder 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Beckers zeigte sich zuversichtlich, dass auch in diesem Jahr allen ausbildungsgeeigneten Bewerbern Chancen für eine Ausbildung oder eine Einstiegsqualifizierung eröffnet werden können. In den vergangenen Jahren sei dies sogar bei konjunkturellem Gegenwind gelungen. Bei nochmals leicht steigenden Schülerabgangszahlen, aber Rückenwind durch die Konjunkturentwicklung, sei auch für dieses Jahr Optimismus angezeigt.
Ausbildungspakt und Bündnis für Ausbildung in Schleswig-Holstein hätten sich erneut als gute Basis der gemeinsamen Anstrengungen erwiesen. Alleine die IHKs konnten in diesem Jahr, auch mit Hilfe der vom Land geförderten Akquisiteure, schon 743 neue Ausbildungsbetriebe mit 1.263 neuen Ausbildungsplätzen gewinnen.
Beckers dankte allen Betrieben, die Ausbildungsplätze bereitgestellt haben und appellierte gleichzeitig an diejenigen Unternehmen, die noch nicht ausbilden, jetzt mit der Ausbildung zu beginnen. Ausbildung liege im Interesse der Unternehmen, denn Fachkräfte würden zunehmend Mangelware.
Im Rahmen der Landespartnerschaft Schule und Wirtschaft unter Beteiligung von Kammern, Landesregierung, UV Nord und Regionaldirektion seien durch Initiative von IHKs und HwKs mit ihren Fachberaterinnen Schule-Betrieb binnen eines knappen Jahres 61 verbindliche Kooperationen/Lernpartnerschaften zwischen Schulen und Betrieben geschlossen worden. Das sei ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Berufsorientierung und Ausbildungsreife.
Eine Online-Umfrage bei IHK-Ausbildungsbetrieben hat ergeben, dass zunehmend mehr Betriebe keine geeigneten Bewerber finden und so ihren Facharbeiterbedarf nicht decken können. Der Facharbeitermangel drohe sich weiter zu verstärken. Die wichtigsten Ergebnisse lauten:
- Die Unternehmen bieten 2007 mehr Ausbildungsplätze an als 2006.
- 12,4 Prozent aller Umfrageteilnehmer konnten bereits im vergangenen Jahr nicht alle Ausbildungsplätze besetzen.
- Mehr als die Hälfte der Unternehmen sieht als größtes Ausbildungshemmnis immer noch die mangelnde Ausbildungsreife der Schulabgänger.
- Die Unternehmen sehen das größte Manko im fehlenden mündlichen und schriftlichen Ausdrucksvermögen, gefolgt von Mängeln bei den elementaren Rechenfertigkeiten sowie einer häufig nur eingeschränkten Leistungsbereitschaft.
Die Umfrageergebnisse finden Sie auch online unter www.ihk-schleswig-holstein.de.