Hauptgeschäftsführer Prof. Bernd Rohwer sagte anlässlich der Gründungsversammlung am 14. November 2007 in Kiel, dass nahezu alle Themen aus den Bereichen Kredit- und Finanzwirtschaft überregionale Bedeutung haben. Deshalb sei es folgerichtig, Vertreter aus allen Landesteilen zu einer Mitarbeit einzuladen.
Wichtige Themen seien Finanzierungsmöglichkeiten für den Mittelstand sowie die Interessensvertretung bei neuen kreditwirtschaftlich wichtigen Gesetzesvorhaben.
Für ein derart mittelständisch geprägtes Land wie Schleswig-Holstein sei es existenziell, Einfluss auf die europäischen und deutschen Regelungen zur Mittelstandsfinanzierung zu nehmen.
Dem Arbeitskreis gehören die Vorstandsvorsitzenden der Geschäftsbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken an. Zusätzlich wurden Vertreter von weiteren Unternehmen dazu gebeten, die eng mit dem Bankenwesen verbunden sind, wie z. B. der Creditreform. Um den landesweiten Charakter des Gremiums zu unterstreichen gehören dem Arbeitskreis außerdem der Sparkassen- und Giroverband, der Bankenverband Schleswig-Holstein, die Investitionsbank, die Bürgschaftsbank und die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft an.
Auf der Gründungsversammlung wurde Andreas Jeske, Raiffeisenbank eG, Henstedt-Ulzburg, zum ersten Vorsitzenden gewählt. Sein Stellvertreter wurde Ulrich Boike, Förde Sparkasse, Kiel. Die Geschäftsführung übernimmt Volker Seeger, IHK Flensburg. Der Arbeitskreis soll drei- bis viermal jährlich zusammenkommen.
Die IHK-SH sieht es als vorrangiges Ziel des Arbeitskreises an, ein Forum für die Meinungsbildung aller Kreditinstitute in Schleswig-Holstein zu sein. Außerdem erwartet die IHK-Schleswig-Holstein von ihm die Erarbeitung von Positionen zu aktuellen Themen, mit denen die Kammern sich in der Öffentlichkeit präsentieren wollen.
Gastredner auf der Gründungsversammlung waren Dr. Axel Nitschke, Chefvolkswirt des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, und der Wirtschaftsjournalist Stefan Wolff vom ARD-Börsenstudio in Frankfurt.
Nitschke ging auf die neue Regulierung der Kreditwirtschaft durch Basel II ein. Er kritisierte vor allem die hohe Bürokratielast für Banken und deren mittelständische Kunden. Die IHKs würden nicht nachlassen, in Berlin und Brüssel für einfachere Lösungen zu werben und eine Überarbeitung der Regeln einzufordern.
Stefan Wolff referierte über die Folgen der US-Finanz- und Immobilienkrise. »Das Risikobewusstsein der Anleger ist nachhaltig erschüttert worden«, so der Journalist.
Als Lehre aus der Krise riet Wolff, Finanzprodukte verständlicher zu gestalten und nur solche zu kaufen, die auch verstanden werden.