IHK Schleswig-Holstein zur Verkehrsministerentscheidung zum Ökoliner: Schwerer Schlag für Norddeutschlands Logistiker

Der Beschluss der Verkehrsminister von Bund und Ländern, in Deutschland keine LKW mit einer Länge von 25,25 Metern und einem Gesamtgewicht von mehr als 40 Tonnen zuzulassen, stößt auf Unverständnis in der norddeutschen Wirtschaft. Magarete Böge, Präsidentin der IHK Schleswig-Holstein: »Mit dieser Entscheidung haben die Verkehrsminister eindeutig gegen den Bedarf der Spediteure, der Logistikunternehmen und vieler Betriebe des produzierenden Gewerbes entschieden.« Wie solle denn angesichts leerer öffentlicher Kassen das steigende Güterverkehrsaufkommen anders bewältigt werden als durch eine effizientere Nutzung der vorhandenen Infrastruktur? Verstopfte Autobahnen hätten entlastet werden können, weniger Schadstoffe wären im LKW-Verkehr entstanden und die Unternehmen hätten ihre Waren wirtschaftlicher transportieren können.«

Gerade für Schleswig-Holsteins Unternehmen, die in einem peripher gelegenen Bundesland auf effiziente Verkehrsanbindungen und Transportlösungen angewiesen sind, wurden mit der Entscheidung Chancen vertan. Von einem Land in Randlage zu den großen europäischen Märkten, das sich als Logistikstandort einen Namen erarbeiten will, hätte die IHK ein eindeutiges Plädoyer für den Ökoliner erwartet. Dies gilt insbesondere, da im Nachbarland Dänemark ab dem 1. Januar 2008 sogar LKW mit einem Gesamtgewicht von 60 Tonnen erprobt werden. Böge: »Angesichts der nicht nachvollziehbaren Argumente der deutschen Verkehrsminister scheint die Frage angebracht, ob denn unsere europäischen Nachbarn wie Dänen, Holländer, Schweden, Norweger und Finnen bessere Straßen bauen können als wir.«