32,1 % der befragten Unternehmen beurteilen ihre Geschäftslage als gut, 54,3 % als befriedigend und 13,6 % als schlecht (Vorquartal: 33,7 %; 52,8 %; 13,5 %).Trotz der weiter schwelenden Finanzmarktkrise, hoher Ölpreise und des Rekordkurses des Euro liegt die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage damit auf dem Niveau des Vorquartals. Gestützt wird die gute Konjunkturentwicklung weiterhin von der Exportwirtschaft. Hieran zeigt sich die gute Verfassung der schleswig-holsteinischen Wirtschaft. Nach den erfolgreichen Rationalisierungsmaßnahmen der vergangenen Jahre sind die exportierenden Unternehmen in der Lage, sich trotz des hohen Eurokurses im internationalen Wettbewerb zu behaupten. Der Binnenkonjunktur fehlt es weiter etwas an Dynamik. Das ergab die repräsentative Konjunkturumfrage der IHK Schleswig- Holstein bei 1400 Unternehmen.
Die Betrachtung der einzelnen Wirtschaftsbereiche zeigt für die Industrie eine unverändert gute Geschäftslage, die weiterhin vom guten Exportgeschäft getragen wird. Dabei entwickeln sich Vorleistungs- und Investitionsgüterproduzenten deutlich günstiger als Verbrauchsgüterproduzenten. Bedingt durch die schwache Entwicklung im Tiefbau musste die Bauwirtschaft im Vergleich zum Vorquartal eine Verschlechterung der Geschäftslage hinnehmen. Im Handelsbereich zeigt sich eine deutliche Belebung bei den Großhandelsunternehmen, während der Einzelhandel angesichts der Zurückhaltung der Verbraucher konjunkturell nicht vom Fleck kommt. Die Kreditwirtschaft meldet ganz überwiegend eine befriedigende Geschäftslage, ist aber bezüglich der weiteren Aussichten angesichts der nicht ausgestandenen Finanzmarktkrise relativ skeptisch. Die Dienstleistungswirtschaft entwickelt sich weiterhin positiv.
Die weiteren Zukunftsaussichten beurteilen die Unternehmen überwiegend günstig und deutlich positiver als im Vorquartal. 31,3 % der Unternehmer erwarten eine Verbesserung ihrer Situation, 49,8 % eine gleich bleibende und 18,9 % eine schlechtere Lage (Vorquartal: 23,8 %; 59,3 %; 16,9 %). Als Anzeichen für eine weiterhin günstige Konjunkturentwicklung sind auch die positiven Beschäftigungspläne der Unternehmen zu werten. 21,7 % der befragten Unternehmen planen in den nächsten Monaten Personalverstärkungen, insbesondere in den Industrie- und Dienstleistungsbranchen, während 11,6 % der Unternehmen ihre Mitarbeiterzahlen - insbesondere im Einzelhandel - reduzieren wollen. Die Investitionsneigung der Unternehmen bleibt im positiven Bereich.
Berücksichtigt man die weiteren Risiken für die zukünftige Konjunkturentwicklung wie die relativ hohen Tarifabschlüsse dieses Jahres und den zunehmend schwindenden Reformeifer auf Bundes- und Landesebene, lässt sich zusammenfassen, dass die schleswig-holsteinische Wirtschaft mit einem gesunden Optimismus auf den weiteren Verlauf des Jahres 2008 blickt.