Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stand eine Diskussionsrunde zum "Unternehmerbild in der Öffentlichkeit". Überhöhte Abfindungen, Bestechungsgelder und schwarze Konten in Liechtenstein hatten in diesem Jahr ein Meinungsbild erzeugt, das aus Sicht der IHK vor allem dem mittelständischen Unternehmer nicht gerecht wird.
"Gerade der Bezirk der IHK Flensburg ist geprägt durch eine mittelständische Wirtschaft. Die hiesigen Unternehmer fühlen eine tiefe Verbundenheit mit ihren Mitarbeitern und der Region. Sie für die Verfehlungen anderer mitverantwortlich zu machen, wäre deshalb ein großer Fehler", erklärte Walter Braasch, Präsident der IHK Flensburg.
Eine mangelnde Differenzierung in der Debatte wurde auch von Matthias Jung, Leiter der Forschungsgruppe Wahlen ("ZDF-Politbarometer"), moniert. "Das Image des angestellten Top-Managers großer Unternehmen überlagert in der Öffentlichkeit das Bild vom persönlich haftenden, seinem Betrieb dauerhaft verbundenen Unternehmer", sagte der Meinungsforscher.
Die von dpa-Chefredakteur Dr. Wilm Herlyn moderierte Gesprächsrunde ermunterte daher die Unternehmer, ihre positiven sozialen Leistungen selbstbewusst zu vertreten. Wie Martin Meesenburg, Geschäftsführer des 250 Jahre alten Traditionsunternehmens gb Meesenburg, engagieren sich auch viele andere Persönlichkeiten der Wirtschaft für die Menschen der Region.
Das heute 500 Mitarbeiter starke Familienunternehmen ist zwar international aufgestellt, fühlt sich aber dennoch dem nördlichen Landesteil sehr verbunden. Meesenburg: "Für uns ist es eine Verpflichtung, Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten. Das haben wir auch in unserem Unternehmensbild so festgehalten. Ehrenamtliches Engagement für soziale Einrichtungen und Sponsoring im Bereich des Sports sind ein belebendes Element unserer Unternehmenskultur". Meesenburg ist neben seiner Geschäftsführertätigkeit unter anderem ehrenamtliches Konventsmitglied der Flensburger Stiftung "Hospital und Kloster zum Heiligen Geist".