Konkretes Engagement für Gerechtigkeit setzt ein Bewusstsein für das weltweite Ausmaß von Menschenhandel und Sklaverei voraus. Daher beteiligen sich überall in Deutschland, u. a. in Berlin, München, Innsbruck, Magdeburg, Nürnberg, Marburg, Münster, Essen, Kassel, Köln, Freiburg, Leipzig und Saarbrücken, Ehrenamtliche an der Aktion, um auf das Schicksal der Betroffenen von moderner Sklaverei aufmerksam zu machen. Die Geldscheine erzählen die Geschichte von Mara** aus Rumänien. Ein Menschenhändler hatte sie mit falschen Versprechen von Liebe und Wohlstand nach Großbritannien gelockt, um sie dort monatelang in der Zwangsprostitution auszubeuten. Hinter dem fiktiven Schein steht die wahre Geschichte eines Menschen, der aus Sklaverei entkommen konnte.
Moderne Sklaverei auch in Europa
Weltweit arbeitet IJM dafür, Sklaverei und Gewalt an Menschen in Armut zu bekämpfen. Für Dietmar Roller, Vorstandsvorsitzender von IJM Deutschland e. V., ist es an der Zeit, entschlossener denn je gegen Gewalt und Ausbeutung vorzugehen: „Weltweit werden heute schätzungsweise mehr als 50 Millionen Menschen skrupellos versklavt und ausgebeutet – beinahe 2 Millionen davon alleine in Europa! Insbesondere in osteuropäischen Ländern machen Kriminelle falsche Jobversprechen, um Menschen in Armut in die Ausbeutung zu locken. Betroffene werden sexuell ausgebeutet oder zur Arbeit gezwungen, beispielsweise auf Baustellen, in Schlachtereien oder in der Landwirtschaft – auch in Deutschland. Deswegen müssen wir auch hierzulande mit Nachdruck tätig werden, um Menschenhandel und Sklaverei in Europa und weltweit zu beenden.“
IJM Deutschland e. V. ist der deutsche Zweig der weltweit größten Anti-Sklaverei-Organisation International Justice Mission. Über 85.000 Menschen konnte IJM bereits aus Sklaverei und Unterdrückung befreien. Neben der finanziellen Förderung von Projekten gegen Sklaverei möchte IJM Deutschland e. V. die Gesellschaft, Politik und Wirtschaft aufklären und mobilisieren. Dazu kann IJM auf die Unterstützung eines deutschlandweiten Netzwerks an ehrenamtlichen Aktivistinnen und Aktivisten zurückgreifen, die nun den Aktionstag vor Ort durchführen.
Als IJM Botschafter/-innen sind mehr als 1.100 Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz geschult und in Regionalgruppen organisiert. Mit Vorträgen, Spendenaktionen oder im direkten Gespräch unterstützen sie die Arbeit von IJM, um öffentlich über Gewalt und Ausbeutung aufzuklären.
*Dieser Wert geht zurück auf Berechnungen des US-amerikanischen Soziologen und Sklavereiexperten Kevin Bales.
** Zum Schutz der Betroffenen verwenden wir ein Pseudonym.
Informationen zur Aktion: www.stoppsklaverei.de
Presseanfragen: Martin Lewerentz, IJM Deutschland e.V. (mlewerentz@ijm-deutschland.de),
Tel. 030 246 369 019
Fotos der Aktion stellen wir auf Anfrage gerne am 14.10. zur Verfügung. Auch Interviewtermine mit den Ehrenamtlichen vor Ort sind nach vorheriger Absprache möglich.