Demnach erreicht die deutsche Transport- und Logistikbranche in 2007 ein Umsatzwachstum von 5,5 % gegenüber dem Vorjahr. Auch in 2008 wird die Branche mit etwa 5 % spürbar zulegen; in den Folgejahren dürfte sich das Wachstum auf etwa 3 % p.a. abschwächen. Das erfolgreichste Segment im Logistikbereich, die Kontraktlogistik, wird allerdings mit Raten zwischen 10 und 13 % auch weiterhin deutlich überdurchschnittlich wachsen. Wichtiger Impulsgeber bleiben hier die Outsourcing-Aktivitäten der Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, die sich verstärkt auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren.
Größte Herausforderung für die Logistikbranche insgesamt sind die spürbar steigenden Transportkosten. Neben dem Anstieg der Kraftstoffpreise ist hierfür auch das neue EU-Fahrpersonalrecht verantwortlich, das eine Verkürzung bzw. Veränderung der Arbeits-, Lenk- und Ruhezeiten vorsieht. Die IKB erwartet für 2008 eine Erhöhung der Transportkosten im Straßengüterverkehr von 8 %. Für die Logistikkunden würde dies zu einer Preissteigerung von rund 3 % führen. Dies wäre der höchste Anstieg seit 1990.
"Vor dem Hintergrund steigender Kosten wird der Konzentrationsprozess im deutschen Transport- und Logistiksektor weiter voranschreiten; jedoch wird die Branche auch in Zukunft überwiegend mittelständisch geprägt sein", so der Verfasser des IKB-Berichts, Logistik-Analyst Claus Korschinsky, der als besondere Erfolgsfaktoren für den Mittelstand "Fokussierung und Spezialisierung" nennt. Denn wie eine Auswertung der Jahrsabschlüsse von IKB-Kunden zeigt, eröffnet ein höherer Spezialisierungs- und Individualisierungsgrad größere Ertragsmöglichkeiten. "Selbst mit großen "Weltkonzernen" können mittelständische Firmen durchaus mithalten", so Korschinsky weiter. Dies gelte insbesondere dann, wenn die im "Masterplan Güterverkehr und Logistik" der Bundesregierung angedachten Maßnahmen – beispielsweise zur Beseitigung von Fachkräftemangel und Engpässen im Infrastrukturbereich – zügig umgesetzt würden.