Sanierungsmaßnahmen
Das in der Ad-hoc-Mitteilung der IKB vom 13. Februar 2008 angekündigte weitere Maßnahmenpaket zur Unterstützung der IKB ist jetzt nach umfangreichen Verhandlungen konkret ausgestaltet:
Zum einen wird der ordentlichen Hauptversammlung der IKB AG am 27. März 2008 eine Barkapitalerhöhung von bis zu 1.486.765.992,96 € (Bezugsverhältnis 1 zu 6) unter Gewährung von Bezugsrechten an die Aktionäre zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Die KfW hat gegenüber der BaFin zugesagt, dass aus der Kapitalerhöhung so viele entstehende neue Aktien der IKB gezeichnet oder übernommen werden, dass der IKB aus der Kapitalerhöhung mindestens 1,250 Mrd. € (vor Kosten) zufließen werden.
Die Tagesordnung für die Hauptversammlung am 27. März 2008 wird am 18. Februar 2008 veröffentlicht werden.
Zum anderen hat sich die KfW gegenüber der BaFin verpflichtet, das bankaufsichtsrechtliche Kernkapital der IKB bis zum 19. Februar 2008 um 600 Mio. € zu verstärken. Dies wird durch eine andere Zuzahlung (gem. § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB) in die Kapitalrücklage erfolgen. Die vertragliche Ausgestaltung dieser Kapitalzuführung wird kurzfristig festgelegt und kann auch eine Besserungsabrede enthalten, mit der Folge, dass künftige Jahresüberschüsse belastet werden können.
Als ein weiteres Element der Sanierung der IKB ist auch die Veräußerung von wesentlichen Teilen der Portfolioinvestments beabsichtigt.
Geänderte Abschlüsse 2006/07 festgestellt
Der Aufsichtsrat der IKB hat heute Abend den geänderten und testierten Konzernabschluss sowie den geänderten und testierten HGB-Einzelabschluss der IKB AG jeweils für das Geschäftsjahr 2006/07 gebilligt. Der Jahresüberschuss im Konzern hat sich durch die vorgenommenen Änderungen um 141,8 Mio. € auf 37,9 Mio. € reduziert, das Konzerneigenkapital um 206,2 Mio. € auf 1.190,6 Mio. € verringert. Die Konzernbilanzsumme erhöht sich durch die Konsolidierung des Conduits Rhineland um 11.485 Mio. € auf 63.538 Mio. €. Der Jahresüberschuss im HGB-Einzelabschluss vor Änderungen von 146,3 Mio. € wird durch die Änderungen vollständig aufgebraucht. Der geänderte Jahresüberschuss beträgt 0 €. Dies führt dazu, dass keine Dividende ausgeschüttet werden kann und sich die Gewinnrücklagen um 71,5 Mio. € vermindern.
Geänderte Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2007/08
Die am 13. Februar 2008 veröffentlichten Verluste aus der Neubewertung der Portfolioinvestments belasten in erheblichem Maße die Gewinn- und Verlustrechnung der IKB im laufenden Geschäftsjahr. Die Sanierungsmaßnahmen werden direkt dem Eigenkapital zugeführt und nicht als Ertrag vereinnahmt, so dass es nicht zu einem kompensatorischen Effekt in der Gewinn- und Verlustrechnung kommt.
Allerdings erwartet der Vorstand im laufenden Geschäftsjahr – auf Basis der aktuellen Marktsituation – einen gegenläufigen (positiven) Bewertungseffekt von rd. 770 Mio. €. Die IKB hat für einen erheblichen Teil ihrer Verbindlichkeiten für die Fair-Value-Bewertung unter IFRS optiert. Die Verbindlichkeiten der IKB haben durch die Krise stark an Marktwert verloren und sind dementsprechend in der Bilanz mit dem niedrigeren Marktwert auszuweisen. Dieser Bewertungsgewinn ist in dem IFRS-Konzernabschluss GuV-wirksam. Soweit er nicht auf endgültige Zins- und Kapitalausfälle von hybriden Verbindlichkeiten entfällt, wird er sich bis zur Rückzahlung der Verbindlichkeiten wieder auflösen und zu einem entsprechenden Aufwand führen.
Insgesamt erwartet der Vorstand einen IFRS-Verlust für das Geschäftsjahr 2007/08 in der Größenordnung von ca. 550 Mio. €. Die bisherige Prognose eines Verlustes von bis zu 700 Mio. € enthielt weder die zusätzlichen Belastungen aus der Neubewertung der Portfolioinvestments noch den oben genannten Beitrag aus der Fair-Value-Bewertung der Passivseite.
Die aktuelle Ergebnisschätzung ist noch mit erheblichen Unsicherheiten behaftet, da die Prüfung des Halbjahresberichts zum 30. September 2007 noch nicht abgeschlossen ist. Höhere Verluste können auch aus einem Verkauf von Teilen der Portfolioinvestments resultieren.
Im Einzelabschluss der IKB AG erwartet der Vorstand einen Bilanzverlust in der Größenordnung von 750 Mio. €. Dieser Verlust spiegelt die erhöhten Verluste aus der Neubewertung der Portfolioinvestments wider, die teilweise durch die Verlusttragung der Genussrechte und der stillen Einlagen kompensiert werden.