Grund genug um im Rahmen der bundesweiten Initiative "Brustkrebsmonat Oktober"wieder auf die Früherkennungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen. Denn je mehr Frauen über ihr persönliches Risiko, die Vorsorgeangebote und einen gesunden Lebensstil wissen, desto besser sind die Heilungschancen.
Vorsorge zur Krebsfrüherkennung
Wird ein Tumor im Frühstadium erkannt, betragen die Heilungschancen über 90 Prozent und umso schonender kann behandelt werden. "Frauen ab 20 Jahren haben jährlich einmal Anspruch auf eine Krebsfrüherkennungsuntersuchung beim Frauenarzt", betont Julia Müller-Rabl, Leiterin der Gesundheitsförderung bei der IKK Thüringen. Bei Frauen ab 30 Jahren werden zusätzlich Brust und Lymphknoten abgetastet und Hinweise zur Selbstuntersuchung gegeben.
Selbstuntersuchung lernen mit MammaCare
Im Rahmen des Vorsorgeprogramms MammaCare können Frauen in einem Kurs die Brustselbstuntersuchung nach der MammaCare Methode erlernen. Die Kosten in Höhe von 20,00 Euro erstattet die IKK Thüringen. "Frauen lernen anhand eines Modells, normale und krankhafte Strukturen in der Brust zu tasten und zu unterscheiden", erklärt Julia Müller-Rabl das Ziel des Kurses. Die MammaCare Methode ist ein Lernsystem mit einem Silikonmodell, das dem echten Brustgewebe nachgebildet ist.
Mammographie-Screening
Zusätzlich übernimmt die IKK Thüringen alle zwei Jahre für Frauen ab 50 Jahren die Kosten für das Mammographie Screening, ein flächendeckendes System zur Früherkennung von Brustkrebs in Deutschland. "Im Rahmen dieser Reihenuntersuchung werden Frauen zwischen 50 und 69 Jahren regelmäßig alle zwei Jahre zu einer Mammographie, einer Röntgenaufnahme der Brust, eingeladen", erläutert Julia Müller-Rabl die Teilnahme am Screening. Denn Ältere sind weitaus häufiger betroffen als junge Frauen. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 63 Jahren.
Screening-Programm erfolgreich eingeführt
Bereits die ersten Auswertungsergebnisse zum Mammografie-Screening-Programm, die vom Gemeinsamen Bundesausschuss und der Kooperationsgemeinschaft Mammografie vorgestellt wurden, fielen positiv aus.
Insgesamt wurden bundesweite Daten von 77 Screening-Einheiten aus den ersten drei Jahren des Programms (2005 bis 2007) zusammengefasst. So sollen durch das Programm wesentlich häufiger kleine Karzinome aufgespürt werden. Der Anteil der invasiven Tumore bis zu einer Größe von 10 Millimetern liegt bei 30,8 Prozent. Vor Einführung des Screenings waren es nur rund 14 Prozent. Zudem zeigte sich, dass bei mehr als drei Viertel (76,7 Prozent) aller im Programm entdeckten invasiven Karzinome die Lymphknoten noch nicht befallen waren. Dieser Wert lag mit 49 Prozent vor dem Screening deutlich darunter
IKKpromed: Strukturierte Therapie für Patientinnen
Die IKK Thüringen bietet Brustkrebspatientinnen mit IKKpromed ein kostenfreies, strukturiertes Behandlungsprogramm an. Die Therapie erfolgt nach einheitlichen Vorgaben, die dem neuesten Forschungsstand entsprechen, und wird vom Facharzt koordiniert.Derzeit betreut die IKK Thüringen rund 170 Patientinnen in diesem Programm.