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Spiel mit den Dimensionen

(lifePR) (Köln, )
  • Louise Campbell gestaltet "Das Haus - Interiors on Stage" auf der imm cologne 2014 als Lowtech-Haus, in dem der offene Raum und die Möbel flexibel genutzt werden
  • "0-100. (Made to measure)" heißt die mit Maßstäben und Maßen spielende Inszenierung der individuellen Wohnvision der dänischen Designerin
Es soll ein Haus werden, das inmitten des Messetrubels Ruhe ausstrahlt; ein Haus, das die Besucher auf fürsorgliche Art willkommen heißt und sie mit gedämpftem Licht, warmer Atmosphäre und einer extrem langen Liegefläche in die Welt der Louise Campbell lockt. Ein Haus aber auch, das die Wohnung, wie wir sie kennen, auf den Kopf stellt und die vertrauten Dimensionen von Raum und Möbeln verschiebt. Ganz sanft und verführerisch nimmt die Rebellion der dänischen Designerin gegen starre Wohngewohnheiten und Gestaltungsnormen in Köln Gestalt an.

Louise Campbell wird die Reihe "Das Haus - Interiors on Stage" in außergewöhnlicher Form fortsetzen: Ihr Entwurf für das im Januar 2014 auf der internationalen Einrichtungsmesse imm cologne zu errichtende 240 m2-Haus zeigt einen offenen Raum ohne Wände, der nach drei Seiten durch textile Bespannung überwiegend geschlossen, zur vierten hingegen gänzlich geöffnet ist. Innen gibt ein Rasterständerwerk dem Raum Struktur. Eine galerieartig eingezogene, nicht zugängliche zweite Ebene deutet Rückzugsräume an.

Offener Raum mit symbolhaft gestalteter Möblierung

"Mein Entwurf geht nicht von einem reinen Architekturprojekt aus, sondern betont im Gegenteil, dass es sich um ein Stück Design handelt", legt sich Louise Campbell fest. "Ich habe 'Das Haus' aus dem Inneren heraus aufgebaut. Das Haus an sich kann als ein großes Möbelstück gesehen werden: Es ist eine große Lagereinheit für Menschen. Oder man könnte auch sagen: ein Regal fürs Leben."

Entsprechend ungewöhnlich und fern von jedem Styling ist auch das Interior Design. "Man kann an einem luft- und lichtlosen Platz wie diesem ein Haus nicht zu 100 Prozent imitieren. Mein 'Haus' ist daher viel abstrakter." Und so legt die Designerin den Fokus bewusst auf wenige essentielle Funktionen - wie etwa auf das für die Atmosphäre so entscheidende Licht - und stellt sie symbolhaft dar.

Es gibt riesige Schränke, Leuchten, Tische und Matratzen - feste Einbauten, die Basisfunktionen für die Nutzer darstellen: etwas Weiches, um sich spontan zum Relaxen niederzulassen, Arbeitsflächen, um produktiv zu sein. "Diesen Funktionen wird im 'Haus' hohe Priorität eingeräumt. Dadurch, dass Dinge wie die extrem lange Küchenarbeitsplatte und eine überraschende Menge Bett fest installiert sind, erlaubt der Raum auch viel Flexibilität", erläutert Louise Campbell ihr Gestaltungskonzept. Folgerichtig sind Tische und Gerätschaften bei ihr multifunktional und können genauso gut zum Kochen und Essen wie zum Basteln und Tischlern genutzt werden.

Louise Campbells Entwurf beweist die große Bandbreite des Formats "Das Haus"

Damit unterscheidet sich die dritte Inszenierung von "Das Haus" ganz erheblich von ihren Vorgängern, die ein mehr oder weniger einsatzbereites, in Raumfolgen organisiertes und wohnlich möbliertes Haus kreierten. Louise Campbell hingegen macht "Das Haus" zu einer Bühne für ihr ganz persönliches Manifest vom Wohnen, zu einem Ort, der ohne Worte viele Geschichten erzählt. Das wichtigste Stichwort, das sie den Besuchern vorab an die Hand geben will, ist der Verweis auf die Geschichten von Alice im Wunderland. Und so erwartet wohl auch den Besucher von "Das Haus" 2014 ein faszinierendes Spiel mit den Dimensionen.

Ein Haus zum Maßnehmen: "0-100. (Made to measure)"

Denn obwohl der große Reiz für einen Designer sicherlich darin liegt, eine ideale Wohnsituation im Maßstab 1:1 umsetzen zu können, hat sich Louise Campbell dazu entschieden, angesichts des ungewöhnlichen Standorts ganz gezielt mit den Größendimensionen zu spielen und die Besucher mit überraschenden Details herauszufordern. Sie macht die Größennormierungen in Architektur und Design, die Suche nach einer Balance zwischen hektischer Aktivität und völliger Entspannung zum zentralen Thema. Auch die im ganzen Haus gegenwärtigen Instrumente und Raster betonen die große Bedeutung, die das Messen und Abwägen für unseren modernen Lebensstil besitzt. "0-100. (Made to measure)" - ein Haus zum Maßnehmen, so hat Louise Campbell ihre Vision vom idealen Wohnen genannt.

"Das Haus" 2014 hat aber nicht nur vielschichtige Bedeutungsebenen zum Thema Maßstab und Maßnehmen zu bieten, sondern gibt auch die Persönlichkeit der Designerin authentisch wider: Skandinavische Rationalität stößt hier mit der Leidenschaft Louise Campbells für die Ästhetik des Verfalls zusammen. In der Inszenierung will die in zwei Kulturen - der dänischen und der englischen - aufgewachsene Designerin auch ihren Hang zum Fehlerhaften und Zufälligen ausleben. "Das Haus" wird damit auch zu einem Statement gegen den Perfektionismus und die statischen Möbelkonzepte im Interior Design.

Lowtech-Haus als Überlebensstrategie Visionär ist ihr Entwurf durch eine anachronistisch anmutende Haltung gegenüber Medien und Haustechnik. "Dies ist ein Lowtech-Haus. Es ist gegen zu viel Zeug, es ist gegen zu viele elektronische Medien im Haus, und es ist gegen zu viel Lärm. Ich möchte, dass es ein ruhiger Platz ist. Ich liebe mein Smart Phone und nehme es mit ins Bett, aber damit ist es auch genug", verrät die Mutter eines halbwüchsigen Sohnes. Diese Überzeugung ist weder durch eine Philosophie, Zen oder Sentimentalität begründet. Vielmehr sieht sie die Menschen durch eine Flut von Eindrücken und Anforderungen überschwemmt, sobald sie vor die Tür treten. "Mein ideales Heim ist komplett frei von diesem ganzen Mist. Das ist nicht altmodisch, das ist pure Überlebensstrategie."

"Das Haus" - halb Designerportrait, halb Zukunftsentwurf

"Das Haus - Interiors on Stage" ist die Simulation eines Wohnhauses auf der internationalen Einrichtungsmesse imm cologne. Die Messe errichtet dafür inmitten der Halle Pure Village eine rund 240 m2 große, offene Bühne. Aufbau und Ausstattung erfolgen nach den Plänen eines jedes Jahr neu von der imm cologne nominierten Designers. Als Guest of Honour bestimmt dieser sowohl die architektonischen Elemente als auch die Ausstattung von Innenraum und Outdoor-Fläche. Die vom Designer ausgewählten Möbel, Farben, Materialien, Beleuchtungen und Accessoires summieren sich zu einem individuell konfigurierten Interior Design. Der ganzheitlich angelegte Entwurf soll dabei nicht nur zukunftsorientiert, sondern auch praktikabel sein - vor allem jedoch authentisch. "Das Haus - Interiors on Stage" ist damit sowohl Designerportrait als auch visionärer Entwurf, ein Beispiel dafür, wie man eine Welt erschaffen kann, die zum Ausdruck der eigenen Persönlichkeit wird. Das Projekt thematisiert dabei nicht nur die gegenwärtigen Einrichtungstrends, sondern auch die Publikumssehnsüchte und den gesellschaftlichen Wandel.

2012 eröffnete das indisch-britische Designerteam Nipa Doshi und Jonathan Levien das neue Format und inszenierte einen quasi organisch gewachsenen Raum, der ein kommunikatives Miteinander von Bewohnern und Kulturen ermöglicht. 2013 führte der italienische Produktdesigner Luca Nichetto das Design-Event als elegantes, der Natur sich nach allen Seiten öffnendes Ensemble fort. Standort von "Das Haus" ist das Messeformat Pure Village, das 2014 in die großzügige Halle 2.2 zieht.

Mehr Informationen finden Sie auf www.imm-cologne.de // www.livinginteriors-cologne.de

Das nächste Messedoppel imm cologne // LivingInteriors findet statt vom:
13.-19. Januar 2014

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