Ökostrom - eine deutsche Erfolgsgeschichte
Ökostrom wird in Deutschland bereits sehr lange angeboten. Doch erst seit der Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und mit zunehmendem Anteil am deutschen Strommix erreicht Ökostrom an Bedeutung. Während er früher hauptsächlich aus Wasserkraft erzeugt wurde, sorgt heute ein breites Spektrum an Techniken wie Photovoltaik, Windkraft, Biogas oder vereinzelnd auch Geothermie für die bundesweite Ökostromerzeugung. Gerade dieser Mix macht es möglich, überall in Deutschland - je nach regionaler und lokaler Gegebenheit - CO2-freien Strom zu erzeugen und direkt zum Verbraucher zu leiten. Damit verändert sich die Energiewirtschaft, weg von zentralen Kraftwerksstandorten der großen Energieversorger hin zu vielen kleinen, dezentralen Produzenten, die die regionale Wirtschaft stärken und Arbeitsplätze schaffen.
Ein Wechsel zum Ökostromanbieter ist leichter denn je
Der Wechsel zu einem Ökostromstromanbieter ist vollkommen unkompliziert und wird in aller Regel vom Anbieter selbst durchgeführt. Auch die Mehrkosten sind zu verschmerzen: Laut Wuppertal Institut muss bei einem Wechsel zu Ökostrom pro Durchschnittshaushalt nur mit 25 Euro zusätzlichen Kosten pro Jahr gerechnet werden.
Fließt wirklich Ökostrom durch unsere Leitungen?
Wer sich für Ökostrom entscheidet, geht davon aus, dass dieser permanent durch die Stromleitung fließt. Das ist jedoch nicht der Fall: Der Anbieter ist lediglich dazu verpflichtet, genau so viel Ökostrom in das Stromnetz einzuspeisen, wie seine Kunden verbrauchen. Weil alle Verbraucher ihren Strom aus demselben Netz beziehen und Strom physikalisch immer gleich ist, hat der Bezug von Ökostrom keine direkte Auswirkung auf den beim Kunden gelieferten Strom - er findet jedoch bilanziell im Strommix Berücksichtigung. Genau hier sollte der Kunde nachfragen.
Vorsicht vor Mogelpackungen - worauf Sie achten sollten
Achten Sie bei der Auswahl eines Ökostromanbieters darauf, ob auch tatsächlich Ökostrom angeboten wird. Viele Stromanbieter haben z.B. Atomstrom aus ihrem Angebot gestrichen und verkaufen diese atomstromfreie Energie lediglich als Ökostrom. Andere Anbieter versprechen sauberen, umweltfreundlichen Strom, verkaufen jedoch Elektrizität aus Kohlekraftwerken und "vergrünen" diese durch den Kauf sogenannter RECS-Zertifikate. Der Umweg über dieses "Renewable Energy Certificate System" ermöglicht es, konventionellen Strom ganz legal in Ökostrom umzudeklarieren. Ein deutscher Stromanbieter, der hauptsächlich auf Kohleenergie setzt, kann das Zertifikat kaufen und damit einen Ökostromtarif anbieten, obwohl physikalisch Kohlestrom geliefert wird. Ein Wechsel zu einem solchen Anbieter führt nicht zur Minderung der CO2-Emissionen.
Ökostrom-Label kennzeichnen "echten" Ökostrom
Wer sicher gehen möchte, dass er echten Ökostrom bezieht, sollte bei der Anbieterwahl auf unabhängige Zertifikate achten. Diese geben neben der Herkunft und Erzeugung teilweise auch Auskunft darüber, ob der angebotene Strom einen ökologischen Zusatznutzen bietet. Nach gängigem Verständnis wird nämlich nur der Strom als "echter Ökostrom" bezeichnet, der auch zum weiteren Ausbau erneuerbarer Energien beiträgt. So stammt echter Ökostrom aus umweltfreundlichen Kraftwerken, die erneuerbare Energien nutzen. Zudem wird ein fixer Betrag des Strompreises in den Bau neuer Kraftwerke investiert.
Ökostrom-Label sind z.B. das "OK Power"-Label des Vereins Energievision, das "Grüne-Strom"-Label oder die Zertifizierung "Geprüfter Ökostrom" vom TÜV NORD. Angebote von echten Ökostromanbietern findet man aber auch beim Verbraucherportal EcoTopTen. Deren Empfehlungen garantieren, dass die Stromproduktion in Europa tatsächlich ökologischer wird und neue umweltfreundliche Kraftwerke entstehen.
Originalmeldung: http://www.immonet.de/service/oekostrom-energiewende.html