In den meisten Fällen raten Finanzierungsexperten bei der Baufinanzierung zu Zinsfestschreibungen von mindestens zehn Jahren. In manchen Fällen kann eine deutlich kürzere Zinsbindung jedoch eine interessante Alternative sein. Denn die Zinssätze sind umso niedriger, je kürzer die Laufzeit gewählt wird, weiß das Immobilienportal Immowelt.de.
Wer ein Darlehen mit einer Zinsbindung von 10 Jahren abschließt, kann derzeit mit rund vier Prozent Zinsen rechnen. Fünfjährige Zinsfestschreibungen sind oft schon für gut drei Prozent zu haben. Bei gleicher Rate kann man bei der fünfjährigen Zinsfestschreibung eine höhere Tilgung vereinbaren.
Nach fünf Jahren ist die Restschuld beim Darlehen mit der kürzeren Zinsbindung durch die höhere Tilgung 3.703 Euro geringer, die Anschlussfinanzierung kann dann über einen entsprechend niedrigeren Betrag abgeschlossen werden. Die Strategie birgt freilich Risiken: Niemand weiß, wie hoch der Marktzins im Jahr 2015 sein wird. Durch die niedrigere Restschuld ist hinsichtlich der Zinsen allerdings Luft nach oben, wie nachfolgende Rechnung zeigt.
Das bedeutet: Die Monatsrate steigt selbst dann nicht, wenn in fünf Jahren die Zinsen um bis zu 1,2 Prozent höher sind als heute (bei dann allerdings nur einem Prozent Tilgung). Nach zehn Jahren ist die Restschuld trotzdem niedriger als bei der Variante mit der zehnjährigen Zinsfestschreibung.
Nur wer fest daran glaubt, dass die Zinsen noch lange Jahre günstig sein werden, sollte freilich diese Variante wählen. Denn in der Vergangenheit gab es schon Zeiten, in denen das Zinsniveau für Darlehen bei rund zehn Prozent lag - in diesem Fall geht die Rechnung nicht auf.
Quelle: www.immowelt.de