Mit Beton assoziieren wohl die meisten Bauherren das Baustellengefühl: kalte, graue und trostlose Wände, die zwar praktisch, robust und langlebig sind - aber leider wenig dekorativ und noch weniger wohnlich. Doch Beton kann viel mehr - das zeigen die Entwürfe und Ideen moderner Möbeldesigner, die den Werkstoff für die Inneneinrichtung entdeckt haben, erläutert das Fachportal bauen.de. Tische, Stühle, Schränke, sogar Lautsprecherboxen, aber auch Einbauten wie Badewannen, Waschtische und Küchenarbeitsplatten - Betonmöbel verbinden gekonnt Design und Funktionalität. Das liegt nicht zuletzt am Werkstoff selbst: Spezielle Betonsorten, ausgereift durch neue Technologien in Zusammensetzung und Produktion, lassen auch kalten Stein warm und samtig wirken.
Hochleistungsbeton zum Wohnen
Das Grundrezept für Beton ist einfach: Kies oder Sand, Wasser und Zement, der für die Bindung der Gesteinskörnung sorgt und so zum harten Stein wird. Doch gerade hier kommt es auf die Mischung an, denn die jeweilige Rezeptur bestimmt die Eigenschaften des Betons. Klassische Eigenschaften wie Wärme- oder Schallschutz sind bei der Herstellung von Betonmöbeln nicht gefragt. Hier zählen vor allem ansprechende und unempfindliche Oberflächen, eine breite Farbpalette und Verarbeitungseigenschaften, die freie Formbarkeit und filigrane Betonelemente ermöglichen - für die Produktion von Betonmöbeln kommt deshalb Hochleistungsbeton zum Einsatz, der eine besondere Härte und glatte Oberfläche aufweist. Ergänzt mit Pigmenten und Zuschlagsstoffen wie etwa Naturkiesel, Metall- oder Glasgranulat können eindrucksvolle Betonelemente entstehen, die optisch und haptisch ein besonderes Erlebnis bieten.
Gestalterische Grenzen sind passé
Neben der Farbwahl kommt es vor allem auf die Oberflächengestaltung und Materialkombination an, betont das Fachportal bauen.de. Mit warmen und weichen Farben und Stoffen zusammengebracht, wirkt auch ein Betonmöbel nicht mehr kalt und ungemütlich, vielmehr kann es einem Raum Fixpunkt sein und Struktur geben. Ein spannender Mix ist etwa Beton und Holz, aber auch die Kombination mit zerbrechlichem Glas ist reizvoll, Stoffe sorgen für zusätzliche Kontraste. Für dekorative Betonelemente kann die Körnung auch sichtbar gemacht werden, in Küche und Bad allerdings setzten Designer und Produzenten auf glatte Oberflächen, die durch Schleifen und Polieren oder auch spezielle Versiegelungen alltagstauglich gemacht werden. Fast vergleichbar mit Naturstein, sind auch bei Betonelementen kleine Lufteinschlüsse, Haarrisse oder Farbabweichungen unvermeidbar - sie machen den Werkstoff jedoch lebendig.
Nachteil Gewicht
Da lässt sich nichts schönreden: Beton ist schwer. Besondere Vorsicht gilt deshalb in Altbauten, am besten sollte man sich hier von einem Statiker beraten lassen. Doch wer das Besondere liebt, findet sicher dafür eine Lösung. Und: Betonmöbel sind keine Massenprodukte und deshalb auch nicht ganz billig.
Quelle: www.bauen.de
Weitere Themen des bauen.de-Pressedienstes: www.bauen.de/...