Etwa zwei Millionen Blitze zuckten im vergangenen Jahr über Deutschland, knapp 57.000 Mal schlagen sie ein - eine Gefahr, die allzu oft ignoriert wird. Noch immer haben die meisten Privathäuser keinen Blitzableiter, berichtet das Immobilienportal Immowelt.de. Eine Pflicht besteht nämlich nur für öffentliche Gebäude oder Hochhäuser ab einer Höhe von 22 Metern. Verantwortlich ist der Hauseigentümer. Fachleute unterscheiden zwischen äußerem und innerem Blitzschutz. Der äußere Blitzschutz befindet sich auf dem Dach des Hauses. Er besteht aus einem Blitzableiter, der bei einem Blitzeinschlag den Strom vom Dach aus entlang des Hauses in das Erdreich umleitet. Gesichert werden die jeweils höchsten Punkte des Daches, wie First, Schornstein, Gauben oder Dachflächenfenster. Auch für eine Photovoltaik-Anlage, die über die normale Dachfläche ragt, muss gegebenenfalls ein Blitzschutzsystem eingebaut werden.
Aber selbst wenn solch ein Blitzableitungssystem vorhanden ist, drohen noch Überspannungsschäden, erklärt Immowelt.de. Untersuchungen haben gezeigt, dass Überspannungen und elektrostatische Stromspitzen für 30 Prozent aller Elektronik-Schäden verantwortlich sind. Sogar Blitze, die in mehreren Kilometern Entfernung einschlagen, können Schäden an elektronischen Geräten hervorrufen. Gezielte Schutzmaßnahmen im Inneren des Hauses können gegen diese Überspannungen helfen, informiert Immowelt.de. Als zentrale Lösung bietet sich ein Überspannungsschutzgerät im Sicherungskasten des Hauses an. Für eine einfache Ausführung sind rund 250 Euro hinzulegen. Um Schäden zu verhindern, können die Kabel auch an die Haupterdungsleitung angeschlossen werden, falls solch ein Blitzschutz vorhanden ist. Ein Komplettsystem bestehend aus äußerem und innerem Blitzschutz kostet je nach Hausgröße zwischen 2.000 und 3.500 Euro.
Zusätzlich können einzelne empfindliche Endgeräte wie Fernseher oder PC mit entsprechenden Zwischensteckern oder einem Feinschutz an der Steckdose gesichert werden. Solche Zwischenstecker sind in jedem Baumarkt schon für wenige Euro zu bekommen. Es sollte bei den Steckadaptern aber in jedem Fall auf die entsprechenden Prüfzeichen geachtet werden. Denn manche helfen nur gegen Schaltüberspannungen und versagen - wenn es darauf ankommt - bei einem Blitzeinschlag, warnt Immowelt.de. Wer nicht in teure Schutzvorrichtungen investieren möchte, kann bei seinem Versicherungsunternehmen eine Zusatzvereinbarung für Überspannungsschäden abschließen. Durch die übliche Hausratversicherung sind diese Schäden längst nicht immer abgesichert.
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