Essen und Dortmund gehören für Wohnungskäufer zu den vergleichsweise günstigen Großstädten. Doch in den Top-Lagen beider Städte wird das Angebot knapp, die Kaufpreise ziehen zum Teil kräftig an. Das zeigt der aktuelle "Marktbericht Essen-Dortmund" von immowelt.de, einem der führenden Immobilienportale. Die Durchschnittspreise verraten derweil wenig über die innerstädtische Dynamik: In Essen kostet der Quadratmeter im 1. Quartal 2014 durchschnittlich 1.190 Euro (-1 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum) und in Dortmund 1.253 Euro (+11 Prozent). Im Bundesdurchschnitt zahlen Wohnungskäufer aktuell 2.062 Euro (+8 Prozent).
Geprägt von Zukunft und Vergangenheit
Als dritt- und viertgrößte Stadt in Nordrhein-Westfalen sind Dortmund und Essen die wichtigsten Zentren des Ruhrgebiets. Zwar haben beide Revierstädte weiterhin mit Verschuldung und hoher Arbeitslosigkeit zu kämpfen, doch der Strukturwandel ist auf gutem Weg: Essen hat sich als moderner Dienstleistungsstandort etabliert, Dortmund als attraktives Universitäts- und Wissenschaftszentrum. Beide Städte haben viel in Kultur, Umwelt und die Modernisierung ihrer Innenstädte investiert. Doch auf den Wohnungsmärkten bleibt auch die Vergangenheit spürbar: Hoher Leerstand und vernachlässigte Zechenwohnungen prägen vor allem die Nordränder der Städte.
Essen: Wohnungsmarkt differenziert sich weiter aus
Besonders in Essen zerfällt der Markt für Wohnungskäufer zunehmend in zwei Teile. In den südlichen Bezirken stehen die Kaufinteressenten Schlange, hier finden sie ruhig gelegene Eigenheime, kurze Wege ins Grüne und sensationelle Lagen am Wasser. In Werden, Rüttenscheid und auf der Ruhrhalbinsel sind die Angebotspreise seit dem Vorjahr zwischen 6 und 9 Prozent gestiegen und liegen aktuell zwischen 1.600 Euro und 2.200 Euro pro Quadratmeter. Hochwertige Neubauobjekte entlang des Baldeneysees bedienen die Nachfrage und erhöhen das Preisniveau. Der Norden wird von Käufern weiter gemieden, Leerstand und hohe Arbeitslosigkeit wirken abschreckend. In den 3 nördlichen Bezirken kostet der Quadratmeter zwischen 750 und 950 Euro, seit dem Vorjahr sanken die Preise um bis zu 10 Prozent. Zwar gibt es Planungen, das industriekulturelle Flair rund um die Zeche Zollverein im Bezirk Katernberg für Wohnungsbauprojekte fruchtbar zu machen, auf die Preise hat sich dies aber noch nicht ausgewirkt.
Dortmund: die Revierstadt bekommt ihre Außenalster
Auch in Dortmund schlägt das Herz der Wohnungskäufer für den Süden. Vor allem seitdem die Stadt dort auf dem ehemaligen Gelände der Phönix-Stahlwerke im Bezirk Hörde einen künstlichen See angelegt hat. Dort siedeln sich derzeit nicht nur zahlreiche innovative Unternehmen an, am Ostufer im Bezirk Aplerbeck entsteht mit zahlreichen hochwertigen Neubauwohnungen auch gerade eine exquisite Wohngegend: Die Angebotspreise im Bezirk sind innerhalb des letzten Jahres um 21 Prozent auf 1.627 Euro pro Quadratmeter gestiegen. In der Gunst der Käufer liegt Aplerbeck zusammen mit den Bezirken Hörde, Hombruch und der Innenstadt ganz vorn, auch dort steigen die Preise seit dem Vorjahr zwischen 3 und 18 Prozent und liegen im Schnitt zwischen 1.000 und 1.600 Euro pro Quadratmeter.
Mieter zieht es in die Innenstädte
Für Mieter ist Dortmund das günstigere Pflaster. Mit einer Durchschnittsmiete von 5,90 Euro (+2 Prozent) liegt der Quadratmeterpreis bei neu vermieteten Wohnungen hier einen ganzen Euro unter dem Bundesdurchschnitt (6,90 Euro, +5 Prozent). In Essen kosten Mietwohnungen im Schnitt 6,50 Euro (+3 Prozent) pro Quadratmeter. Für die innerstädtischen Märkte gilt auch hier: Im Süden ist das Wohnen teurer, im Norden günstiger. Besonders drastisch ist das Gefälle in Essen: Während im südlichen Werden 8,10 Euro pro Quadratmeter fällig werden, sind es im nördlichen Katernberg 5,50 Euro. In Dortmund reicht die Spanne lediglich von 6,40 Euro in Aplerbeck bis 5 Euro in Huckarde.
Nennenswerte Mietanstiege gibt es in Dortmund und Essen fast ausschließlich in den Innenstädten: In der Essener Innenstadt legen die Preise für neu vermietete Wohnungen um 5 Prozent zu, in Dortmund um 7 Prozent. Allein Aplerbeck (+8 Prozent) im Dortmunder Südosten verzeichnet im Zuge des Booms am Phönix-See ein größeres Plus bei den Mietpreisen.
Datenbasis für die Berechnung der Durchschnittspreise in Dortmund und Essen waren 10.850 auf immowelt.de inserierte Angebote. Verglichen wurde jeweils das 1. Quartal 2014 mit dem Vorjahreszeitraum. Die Mietpreise sind Nettokaltmieten bei Neuvermietung, die Kaufpreise sind Angebots-, keine Abschlusspreise.
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